Plattenkritik

Mayan - Quarterpast

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Release Date: 20.05.2011
Datum Review: 17.05.2011

Mayan - Quarterpast

 

 

Was, MAYAN kennt ihr nicht? Kennt ihr AFTER FOREVER und EPICA? Gut, dann kennt ihr doch schon mal die Mitglieder von MAYAN. Aber nur böse Zungen würden wohl behaupten, dass es sich bei MAYANs Debütalbum um Ausschussware vom EPICA Songmaterial handeln würde, was für EPICA Verhältnisse zu heftig gewesen wäre. Musikalisch könnte man das Material von „Quarterpast“ wohl am besten als Symphonic Death Metal beschreiben. Dabei wird an unterschiedlichen Songstrukturen nicht gegeizt und schon der Opener „Symphony Of Aggression“ zeigt, dass die Niederländer viele verschiedene Elemente in ihren Sound integriert haben und man diese Platte wohl nicht beim ersten Anlauf komplett überblicken dürfte. Typische Growls, weibliche Gesangsstimmen, Orchesterteile, dicke Keyboardteppiche und natürlich ordentlicher Death-Metal – all das kommt auf den Lieder MAYAN zusammen. Dabei startet „Quarterpast“ mit dem besagten Eröffnungslied und „Mainstay Of Society“ noch ziemlich hymnisch und nachvollziehbar, ab „Course Of Life“ kann man dann während eines Liedes doch gut und gerne einmal etwas aus dem Fokus verlieren. So viele verschiedene Sänger und Sängerinnen befinden sich auf dem Album, dass einem leicht den Überblick verlieren kann, wenn man nicht konzentriert am Zuhören bleibt. Mit „War On Terror“ befindet sich aber auf der zweiten Hälfte der Platte noch einmal ein Track, welchen man wohl als „Hörerfreundlich“ oder „Hit“ bezeichnen könnte. Straight prügeln sich MAYAN hier durch den Orchestergraben und man fragt sich, warum man so viele Lieder so mit Elementen überladen musste, wenn es auch so hervorragend klappt.
Ambitioniert, das trifft „Hollands Metal Projekt“ MAYAN - von etwas anderem möchte ich bei den unzähligen mitwirkenden Musikern nicht sprechen - wohl am besten. MAYAN verlieren dabei aber zu oft den Hörer und den Song an sich aus dem Auge. Es fällt, wie bereits beschrieben, schwer, sich dem ganzen Album am Stück zu widmen, da es durch seine Vielseitigkeit schier überfordert. Auch wirkt der Klargesang des SONS OF SEASONS Frontanns Henning Basse an einigen Stellen unpassend und störend. Nichtsdestotrotz bewegen sich die Holländer technisch und songwriterisch auf einem enorm hohen Level. Auch konzeptionell weiß „Quarterpast“, welches sich mit Macht, Korruption und Lüge beschäftigt, zu überzeugen und greift auf dem – ebenso überladen wirkenden - Coverartwork viele der textlich angesprochenen Themen bereits auf.
Den Satz „Weniger ist mehr“ hätte man sich im Land der Tulpen, bezogen auf dieses Album, wohl zu Herzen nehmen sollen.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.