Plattenkritik

Megadeth - Th1rt3en

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Release Date: 28.10.2011
Datum Review: 23.10.2011

Megadeth - Th1rt3en

 

 

Was kann man machen, wenn einem kein kreativer Name für das nächste Album einfällt? Richtig, entweder man benennt es nach sich selbst oder man benennt es nach der Nummer in der Diskographie. So geschehen auch beim neuen MEGADETH Album. Dieses wird „Th1rt3en“ heißen – sehr originell mit der Zahl aufgepeppt!
Vielleicht ist es aber auch gut gewesen, dass Dave Mustaine und seine Mannen nicht so viel Wert auf die Suche nach einem Albumtitel gelegt haben. So konnte man sich auf das wesentliche, die Musik, konzentrieren. Diese ist auf „Th1rt3en“ wieder erstaunlich stark geworden. Erstaunlich? Eigentlich sollte es nicht überraschen, denn schon die beiden Vorgängerwerke „United Abominations“ und „Endgame“ waren starke Veröffentlichungen der Thrasher – mit „Th1rt3en“ setzen die Mannschaft um den Ex-Metallica Gitarristen noch einen drauf.

Das Album eröffnet mit dem bereits im Vorfeld durch, das Spiel „Guitar Hero“, bekannten „Sudden Death“. Eine Midtempo Nummer, welche repräsentativ für „Th1rt3en“ ist. Starke Gitarrenmelodien und einprägsame Refrain und Hooklines. Diese Trademarks ziehen sich durch das gesamte Werk. Diese Kombination zündet. Wo „Endgame“ noch vermehrt den Thrash-Knüppel aus dem Sack geholt hat, wird das dreizehnte Album der Kalifornier eher von verspielten Instrumenten dominiert. Das könnte auch daran liegen, dass einige Songs wie „New World Order“ oder „Millenium Of The Blind“ schon einige Jahre auf dem Buckel haben und Anfang der 90er zum ersten Mal als Demoversion vorlagen. Dies schmälert natürlich nicht die Qualität des Materials. Besonders „Never Dead“ sticht heraus und kann durch seine großartiges Riffing und seinen Groove überzeugen. Auch „Black Swan“ und „Guns, Drugs & Money” sind Hits vor dem Herren und brauchen sich vor keiner METALLICA Nummer der letzten 20 Jahre verstecken.

Auch die Produktion, welche dieses Mal Johnny K. übernommen hat, klingt um einiges besser als die Andy-Sneap-Stangenproduktion der letzten MEGADETH Platten. Die Gitarren braten, Mustaines Stimme klingt druckvoll und das Soundbild besticht durch viel Raumklang und Dynamik.
„Th1rt3en“ ist trotz seines banalen Titels ein ungeheuer starkes Album der Kalifornier geworden, welches an die Zeit um „Youthanasia“ erinnert. Die Lieder sind allesamt sehr abwechslungsreich und spannend geschrieben – mal auf die Glocke, dann wieder etwas ruhiger, aber immer fokussiert und hörenswert. So gut war schon lange Zeit keine MEGADETH Veröffentlichung mehr!

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.