Plattenkritik

Metallic Falcons - Desert Doughnuts

Redaktions-Rating

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Release Date: 06.06.2006
Datum Review: 06.07.2006

Metallic Falcons - Desert Doughnuts

 

 

Voodoo Eros...Rare and Secret Music. Das ist mal ungelogen das Programm was auch die Metallic Flcons auf ihrem Longplayer „Desert Doughnuts“ zum Besten geben. Für die wenigsten wahrscheinlich zugänglich, wird uns hier ein Album geliefert, welches unkonventioneller kaum sein könnte. Die Falcons werfen einfach mal alles über den Kopf, geben scheinbar wenig auf klassische Songstrukturen, aber dafür jede Menge auf außergewöhnliches jeder Art und Weise. Der variable Gesang, der mal von einer Frau und mal von einem Typen getragen wird, die Instrumentierung....die Stimmung. Einfach alles. Das zeigt bereits der erste Song in dem eine klassische Opernstimme zu einem garagigen Midtempo- Drum wippt. „Desert Doughnuts“ bewegt sich mal zwischen Chamber-Music, mal zwischen argem und schwer zu ertragenden Noise, und selbst in manchen Momenten wird es sehr zugänglich. Atmosphäre wird groß geschrieben bei den episch breit gefächerten Songs der Band. Ich fühle mich an Sigur Ros erinnert, allerdings in einer wesentlich weniger bombastischen Ausführung. Dann muss ich an Minimal-Experten wie Cocorosie oder Low in ihren ruhigen Momenten denken, während der kommende Track mich Lügen straft und mich von vorne überlegen lässt. Ich bin hin und her gerissen zwischen morbiden Gefühlen und Gefühlen der Innung und des zutiefst Betroffensein. Obwohl man sich bewusst ist, dass dieses Gebräu hier nur so von verwirrtem Seelengut entspringen muss, findet man sich schnell mitten indessen wieder und die Falcons haben den Hörer in ihrer vollen Gewalt. Und da kommt man auch während der 14 Songs nicht mehr raus. Ganz im Gegenteil: man neigt eher dazu sich noch mal durch diese kleine Hölle zu bewegen. Für Freunde des Schmerzes und der gesunden Melancholie verschreibe ich die Metallic Falcons einmal am Tag. Ganz großartiges Stück Musik!

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Shawn

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