Plattenkritik

Metallica - ...And Justice For All

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 25.08.1988
Datum Review: 18.12.2007

Metallica - ...And Justice For All

 

 

Mir ist aufgefallen, dass bisher auf dieser Plattform noch kein Album METALLICA´s besprochen wurde. Wenn man sich dessen bewusst ist, welchen Einfluss diese Gruppe auf unzählige Bands hatte, sicherlich auch noch hat und haben wird, ein nicht vertretbarer Zustand. Und es soll tatsächlich noch Musikfreunde da draußen geben, die den Namen METALLICA nur in Verbindung mit dem schwarzen Album oder noch neueren Alben in Verbindung bringen. Nur welches Album sollte zuerst besprochen werden? Welches ist das beste, wichtigste oder besprechenswerteste Album der Band aus San Francisco? Ich habe mich für „...And Justice For All“ entschieden, da dieses Album für mich sowohl die „klassische Ära“ als auch die „neuen“ METALLICA repräsentiert.

Viele halten den Sound des Albums (verantwortlich dafür Fleming Rasmussen) für zu überproduziert. Ich halte das für absoluten Unsinn. Meiner Meinung nach ist die Produktion ihrer Zeit weit voraus gewesen und hat Impulse für viele Werke danach gegeben. Sie gibt den Songs erst die nötige Durchschlagskraft, die sie benötigen. Ich behaupte, dies ist das Album mit den anspruchvollsten und ehrgeizigsten Songs, die METALLICA jemals geschrieben haben. Das Album geht sogar in Richtung Progressive Metal, denn kein Song ist unter 5 Minuten, es ist voller komplizierter Tempo-, Rhythmus- und Riffwechseln und voller absolut genialer Gitarrensoli. Es klingt wie aus einem Guss, ist sehr intensiv und textlich anspruchsvoll. Die einzelnen Songs strotzen nur so vor Kraft, sind voller Energie und explodieren förmlich. Allen voran „One“, einer der besten Thrash Songs, wenn nicht sogar der beste Thrash Song und einer der besten Metal Songs überhaupt. Ein langsamer, epischen Beginn, die Stimme James Hetfields setzt ein, dann die Gitarrenwände, dann der Abgehpart, dann das Gitarrensolo, Gänsehaut, sogar jetzt beim Schreiben dieses Reviews. Ich will jetzt nicht zu jedem Song Abhandlungen schreiben, nur so viel, dass alle Tracks einzigartig und extrem gut sind.
Nach einem Jahrhundertwerk wie „Masters Of Puppets“ und dem tragischen Unfalltod Cliff Burtons ein solches Album zu schreiben, ist schlichtweg genial und zementiert den Ausnahmestatus dieser Band.

Bald ist Weihnachten, lasst euch „...And Justice For All“ unter den Weihnachtsbaum legen, damit ihr euch endlich mal wieder über ein gelungenes Geschenk in Form von genialer, zeitloser Musik erfreuen könnt.

Für mich ist Eines klar: Wenn eine Band ein solches Album und vorher drei nicht minder schlechte geschrieben hat, kann und darf sie sich alles erlauben. Deshalb kann ich die ganze Diskussion um die Band wegen der musikalischen Ausrichtung nicht nachvollziehen.

Tracklist:
1. Blackened
2. ... And Justice For All
3. Eye Of The Beholder
4. One
5. The Shortest Straw
6. Harvester Of Sorrow
7. The Frayed Ends Of Sanity
8. To Live Is To Die
9. Dyers Eve

Autor

Bild Autor

Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt