Plattenkritik

Milking The Goatmachine - Back From The Goats

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Release Date: 30.10.2009
Datum Review: 25.10.2009

Milking The Goatmachine - Back From The Goats

 

 

In musikalischen Gefielden für (mehr oder weniger) extreme Musik dürfte die Figur des Howard Beale mittlerweile eine außerordentlich bekannte sein: Schon THE EFFORT, aber auch MOUTH OF THE ARCHITECT entschieden sich auf ihren jeweils letzten (übrigens großartigen) Alben für die Zitierung seiner Rede aus dem Film „Network“ von 1976. „I want you to get mad“ – ein Leitspruch, wie er zu einer so plakativ aggressiven Band wie MILKING THE GOATMACHINE nicht besser passen könnte, dabei jedoch ebenso auch auf den von solch abgenutzter und austauschbarer Musik eher gelangweilten Hörer abzielen könnte.

Um diesen natürlich nur eventuellen Vorwurf schon einmal vorab den Wind aus den Segeln zu nehmen schafft man sich zunächst für die Band ein möglichst eigenes Image – „Goatgrind“ heißt das Stichwort. Und während man sich passend dazu im eigenen Videoclip sowie auf Promobildern mit Ziegenköpfen zur Schau stellt, heißt es von Labelseite wie folgt: „Hailing from the planet GoatEborg where all creatures happen to have a goatlike behaviour and/or appearance, MILKING THE GOATMACHINE were founded in 2008 by Goatfreed and Goatleeb Udder. They came to planet Earth to spread the word of Goatgrind. Together with Anstalt Records the band is pursuing grinding world domination.”

Musikalisch strickt sich das Korsett dabei recht simpel: Direkte, rifforientierte Songs, musikalische Einflüsse irgendwo zwischen Grindcore und Death Metal, dabei verpackt mit aalglatter Produktion, „aufgewertet“ mit ganz viel zeitgenössischen „Breebree“ – also eine Ziege, die wie ein Schwein klingt. Doch wie das mit Korsetts so ist ist auch die stilistische Vielfalt dieser Jungs eher eng gehalten, und so ist „Back From The Goats“ ein Album, welches völlig ohne Überraschungen auskommt und längst abgeklapperte Schienen auf nicht schlechte, aber grundsätzlich doch eher durchschnittliche Art ein weiteres Mal befährt und auch rifftechnisch noch viel zu selten aufhorchen zu lassen weiß. Da avanciert die musikalische Darbietung zum mageren Selbstzweck. Aber naja, solange das Image stimmt…


Tracklist:

01. March into shed 2:17
02. A tale of slaughtering 3:11
03. Surf Goataragua 2:29
04. Sour milk boogie 2:12
05. Goats got no clits 2:15
06. Rise of the wise goat 2:18
07. Bingo Bongo 1:41
08. Eaten blessed scum 2:45
09. Goatthrower 2:57
10. Feed the goat 2:34
11. Wasting away 2:44
12. The last unigoat 1:59

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed