Plattenkritik

Millencolin - Kingwood

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Release Date: 01.01.1970

Millencolin - Kingwood

 

 

MILLENCOLIN sind wieder am Start. Für jemanden, dessen ersten punkigen Impressionen stark durch die Jungs von MILLENCOLIN geprägt wurden, gehört es zum Pflichtprogramm ein Ohr auf den regelmäßigen Output der Schweden zu werfen. "Kingwood" ist der nunmehr sechste, offizielle Studio Longplayer, über den man bereist im Vorfeld von einer Rückbesinnung auf die "alten Werte" munkelte. Und in der Tat präsentieren sich Sarcevic und Konsorten bereits beim Opener "Farewell My Hell" derart spielfreudig, und temporeich, dass einem die alten Tage wieder vor dem inneren Auge vorbeiziehen. Auch Frontmann Nikola Sarcevic besticht durch die leicht quäkigen Töne, auf die man bereits auf "Pennybridge Pioneers" größtenteils verzichtete und doch stets einen entscheidenden Wiedererkennungsfaktor besaßen. Die Solopfade scheinen Sarcevic absolut gut bekommen zu sein, denn nach dem doch sehr persönlichen, melancholischem Album scheint sein Herz wieder für den Melodycore der feinsten Sorte zu schlagen.

"Kingwood" ist das Dörfchen in dem MILLENCOLIN, wenn auch ohne Ska, ihrer Wurzeln gedenken. Bei dem Video zur Singleauskopplung "Ray" müssen sie dieses Dörflein auch gleich verteidigen, was ihnen letztendlich gelingt - MILLENCOLIN Fans müssen jedoch gar nicht erst großartig überzeugt werden, denn sie lieben die Band und ihren Sound. Nachdem "Home From Home" doch ein großer Schritt in Richtung einer musikalisch gereifteren Band war und sich deutlich dem Rock'n'Rolligen Sound verschrieb, rudert man mit "Kingwood" doch schnell mal ein Stück zurück und versucht den Spagat aus alt bewährten und neueren Einflüssen. Auch wenn "Kingwood" vor Spielfreude nur so strotzt, sind die Texte häufig kritischer und nachdenklicher als man es von MILLENCOLIN kennt. Nichts desto trotz werden mit "Cash Or Clash", "Biftek Supernova" und "Mooseman´s Jukebox" astreine, hooklastige Punkrock Songs zum Besten gegeben, die die von MILLENCOLIN regelmäßig gefüllten Hallen in Bewegung bringen sollten. Jene, die sich an dem mit "Home From Home" eingeschlagenen Pfad erfreut haben und gespannt auf die nächste Station der angetretenen Reise gewartet haben werden hier wohl nur bedingt zufriedengestellt, das Gros der Fans wird jedoch einmal mehr verzückt den Finger in die Luft strecken. Bleibt festzustellen, dass MILLENCOLIN als wohl bekanntester europäischer Genrevertreter wohl weiterhin die Einstiegsdroge für die Kids da draußen bleiben wird.

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Torben

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ex. - Allschools Chef