Plattenkritik

Monoblock - Kinderaugenblicke

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Release Date: 19.02.2007
Datum Review: 06.02.2007

Monoblock - Kinderaugenblicke

 

 

Die Texte…diese möchte ich zu Beginn hervorheben, weil sie am Ende eins der wenigen positiven Dinge waren, die mir im Kopf hängen geblieben sind. Typisch für die „Mittelalter“ Szene in poetischen Ausdruck dargebracht, sehe ich nicht nur fiktive Themen, sondern auch einen sozialkritischen Transfer in die Neuzeit, wie beispielsweise im Opener ‚Rattenmenschenmassen’. Alle in Gesang geformten Worte werden von Thomas Nötzold verfasst. Dies ist die einzige Aufgabe, die er bei MONOBLOCK innehat. Eine wichtige, keine Frage.

Desweiteren ist der Bassist gleichzeittig Gitarrist, man verfügt (natürlich) über einen Keyboarder, einen Drummer und selbstredend darf der Vokalanagonist nicht fehlen, gefolgt von seinem weiblichen Protagonisten. Nun, gesanglich erinnert mich Franz an eine Band, auf deren Namen ich nicht kommen will. Es ist die tiefe Stimme und das hart gerollte ‚R’. Es ist nicht RAMMSTEIN, nein, die Band, die ich meine heißt anders. Hat aber auch deutsche Texte. Ist egal.
MONOBLOCK gebe sich mit ihrem Arrangement viel Mühe und versuchen Abwechslung und Atmosphäre zu schaffen, was ihnen nur beschränkt, partiell gelingt. „Heller noch…“ ist ein Stück, welches mir als Opern und Musicalfan doch zusagt. Auch wenn das E-Piano teilweise etwas dünn und ‚unwirrsch wirkt’, ist es dennoch der beste musikalische Ansatz der Band. Aus meinen Augen. Denn dies ist auch der einzige Song, der mir stimmlich gefällt, denn Stefanie ist zwar in der Lage hoch zu singen, aber nicht sehr facettenreich und daher schnell monoton. Persönlich sehe ich die Stärken von Sänger Franz in eben jenen ruhigen Stücken, denn auch er ist nicht gerade mit einem überragenden Stimmvolumen und Virtuosität gesegnet. Die beiden Sänger sind also nicht schlecht, nur furchtbar durchschnittlich und wirken doch so manches mal unausgereift, besonders in den härteren Passagen, wenn Stefanie (so scheint es) krampfhaft versucht eine mitreißende Melodie zu finden und Franz an seinem ‚Ich bin hart’ – Charakter feilt. Am Ende finde ich also bei den beiden Herrschaften nicht viel, dass mein Innerstes berührt. Tut mir leid.
Ein Kompliment an den Synthie-Mann Ingo (auch wenn der sich bei Track vier von einem Gastpianisten aushelfen lässt), denn ohne den und Drummer Frank wäre diese Band nicht über zwei Songs in meinem Player gekommen, Texte hin oder her.

Fazit: drei von sechs Bandmitgliedern konnten mich von und durch ihre Mitwirkung und Können überzeugen. Leider nur bis auf ‚Heller noch…’ und partiell ‚Kinderaugenblicke – Teil II’. In diesem Stück wird die Leadgitarre allerdings von einem externen Musiker eingespielt. Das ist doch schmuh! Entweder man kann es, oder man kann es nicht. Ganz furchtbar ist ‚Mein Freund, der Traum (ist tot)’. Klingt nach diesem Hit ‚Mein Freund der Baum ist tot’. Textlich kitschig negativ und gesanglich eine einzige Katastrophe und leider auch instrumental ist auch daneben.
Abschließend ist noch der Sound zu erwähnen, der in Ordnung geht.


Tracklist
1. Rattenmenschenmassen
2. Ein Kindertraum
3. In der Ruinen hellem Glanz
4. Heller noch...
5. Rattenspiel
6. Kinderaugentränen - Kinderaugenblicke
7. Teil I
8. Teil II
9. Teil III
10. Mein Freund, der Traum (ist tot)
11. Hör auf zu weinen!

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.