Plattenkritik

Mononoke - Aussicht ?!

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Release Date: 01.05.2011
Datum Review: 24.09.2012

Mononoke - Aussicht ?!

 

 

„Früher unbeschwert, heut’ alles schwer“. Das könnte eine der Nachrichten sein, die MONONOKE vermitteln wollen. Mit ihrer EP „Aussicht ?!“ legen sich die vier Jungs aus dem Raum Rhein-Ruhr zumindest richtig ins Zeug dieses schwermütige Thema mit Musik zu beantworten. Die Zufriedenheit eines jeden Individuums sollte im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stehen. Mit der passenden musikalischen Atmosphäre gelingt das zumindest ein bisschen, auch wenn man dafür im Regen stehen und ganz laut schreien muss.

Jedes Lied ist eine eigene Besonderheit, wenn auch ein ganz bestimmtes Muster erkennbar ist. Beinahe jeder Song beginnt mit Meeresrauschen, wehendem Wind oder dem Herantasten durch sachte Schlagzeugschläge und Gitarre. Das lässt die Musik etwas betrübend wirken, wobei das bereits ein Zeichen der Emotionsgeladenheit ist.
Solch ein Songintro kann bei MONONOKE auch mal 2 volle Minuten dauern, schlägt dann aber um in massiven Emo- und Postcore. Die Lieder sind allesamt eher ruhiger Natur und dementsprechend langsam mit Post-Rock-Instrumental. Das kann einem schon mal die Luft nehmen, wenn man diese berührenden Balladen screamt und gesanglich irgendwo zwischen dem Punk und dem Hardcore steht. Ähnlich kennt man das bereits von früheren Postcore-Bands, die sich gerne mit dem Attribut „ambient“ bedienen (deutsche Vertreter z.B. ARROYO oder ABE KAMUI).
MONONOKE ergänzt sie um einbrechenden Post-Metal (oder sogar Sludge), der dann schlichtweg durch Glockenspiel und Meeresrauschen beendet wird. Die Experimentierfreude hat noch lange kein Ende, aber was die Band sonst noch treibt sollt ihr besser selbst herausfinden.

Wie auch so viele andere enorm gute independet Musiker, haben sie ihre EP per Bandcamp veröffentlicht, wo ihr selbst entscheiden könnt wie viel ihr zahlen wollt. Noch schöner ist natürlich die selbst gebastelte CD-R für schlappe 2€, die in einem gefaltetem Cover kommt inklusive Texte und, was man von Bands eigentlich gar nicht kennt, ein Stück Papier mit Hintergrundgedanken zu den Texten und der Musik. Hier wird DIY noch ganz groß geschrieben und das sollte belohnt werden!

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