Plattenkritik

More Than A Thousand - Vol. 5 - Lost At Home

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Info

Release Date: 21.02.2014
Datum Review: 07.03.2014

More Than A Thousand - Vol. 5 - Lost At Home

 

 

MORE THAN A THOUSAND sind Global Player. Portugiesen die in England leben, doch in den USA und Schweden ihre Platten aufnehmen. Für das neue Machtwerk rekrutierte man Henrik Udd (u.a. OPETH; BRING ME THE HORIZON und IN FLAMES), wodurch auf „Vol. 5 – Lost At Home“ 14 fett produzierte Stücke zu finden sind, die sich irgendwo zwischen Metal, Alternative und Hardcore befinden. Eben noch erschüttern Doublebass-Attacken die Erde und im nächsten Moment teilt sich der mit Wolken behangene Himmel und MTAT tragen den Hörer auf epischen Harmonien gen Glückseligkeit. Dabei kombiniert man die verschiedenen Stilrichtung derart gekonnt, dass man nicht das Gefühl hat in einer Dorfdisco zu stehen, wo alles durcheinander gespielt wird. Hier werden ausgesuchte Zutaten in einen Topf geschmissen und zu einem angenehmen Gaumenschmaus zusammen gebraut. Prost!

'No Mercy For The Weak' sind moderner Hochgeschwindigkeits-Metal, die jeden Pit zum Überkochen bringen werden. Der Opener 'Heist' ist einer dieser oben beschriebenen Himmelstüren-Öffner und beweist wieder einmal, dass Harmonien und hartes Riffing eine perfekte Symbiose eingehen können. Der Gesang erinnert hier an Dallas Green von AIOF, aber das stört in dem Falle nicht, sondern fügt sich wunderbar in das Gesamtkonzept. 'Cross My Heart', 'Room of Blades', 'Lost At Home' oder 'I Am The Anchor' sind Songs, die wie ein Querschnitt aus allem klingen, was derzeit die Zuschauer und Hörer zu begeistern scheint. Eben noch BMTH, so ist man an anderer Stelle im Gefilde von AA und KORN angekommen, nur um dann in Richtung ADTR aufzubrechen.

In sich stimmig, verbinden MTAT sehr viele unterschiedliche Elemente. Klingen sie nun nach sich selbst oder nach allen? Wo liegt die Identität? Ist der Bandname Programm? „Wir klingen nach mehr als ein Tausend (anderer Bands)?“ Ich sage nicht, dass „Vol. 5“ eine Platte ist die mir nicht gefällt. Das tut sie. Ich finde alle Songs zwar recht homogen, aber schön. Nein, mir gefällt das. Aber objektiv betrachtet verhält es sich eben so, dass hier mehr als nur eine Band heraus sticht. Aber wir haben das Original doch schon. MTAT nun als Plagiat ab zu werten liegt nicht in meiner Intention. Dennoch: Neu ist das nun nicht, wenn auch gut gemacht.

Ich kann ruhigen Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen: Guter Sound, gute Stimme, das Arrangement abwechslungsreich doch mit rotem Faden versehen. Da kann ich nicht viel schlechtes finden, außer das ich das so schon mal gehört habe. Das Rad ist da und kann nicht neu erfunden werden, aber ab und an doch verändert. Hier ist alles solide chic. Nicht mehr, nicht weniger.
Im März geht es mit CHELSEA GRIN (u.a.) auf Tour. Sollte man sich mal geben, um einen Live-Eindruck zu bekommen. Auf Platte kann viel gemogelt werden, aber live muss man sich beweisen.

1. Heist
2. Lost At Home
3. Fight Your Demons
4. I Am The Anchor
5. Feed the Caskets
6. Dear Friend
7. Song Of Death
8. Never Let Go
9. Swallow Your Poison
10. Cross My Heart
11. No Mercy For The Weak
12. Interlude
13. Room Of Blades
14. Midnight Calls (Hidden Track)

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.