Plattenkritik

My Elegy - The Core

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Release Date: 02.11.2012
Datum Review: 07.12.2012

My Elegy - The Core

 

 

Bereits Anfang letzten Jahres erschein „The Core“ auf einem kleinen Label. Aufgrund von Divergenzen entschied sich MY ELEGY, das Album in Eigenregie erneut unter die Leute zu schmeißen. Diese (Leute) müssen Metalcore-Affinität besitzen, um das stilsicher betitelte Erstlingswerk der Heidelberger lieb haben zu können.

Dabei schafft es das Quintett, sich vom bloßen musikalischen nett sein zu distanzieren, die Tracklist ist voller Energie und bündelt hörbar Leidenschaft. Anstatt die ansonsten Genre-typische Aneinanderreihung von zerbrechlichen Refrains mit harten Shouts zu adaptieren, konzentrieren sich MY ELEGY lieber darauf, durchgängig melodisch aggressiv, auf den Punkt und relativ schnörkellos zu agieren. Erinnerungen werden daher an die Ursprünge dieser Musikrichtung wach, als Bands noch sich selbst und ein Genre erfanden, anstatt zu verkopft die weitere Existenz als GbR zu bemühen. Es macht einfach gute Laune, mal wieder einer Lead zuzuhören, die sich als Vorhaut schützend um einen Song legt, um dann als Vorhut des Themas zu agieren. Es macht auch Bock, einer Band zuzuhören, die melodisch nicht mit peinlich verwechselt und die extrem Energie geladen und dynamisch agiert. Für „The Core“ spricht auch die Tatsache, dass die Jungs schon mit einigen renommierten Bands die Bühne teilten. Zudem wurde das Album im Dailyhero Recordings Studio Berlin aufgenommen, was für einen satten, lebendigen und etwas kratzbürstigen und damit genau sitzenden Sound spricht.

Wie bereits oben geschrieben, „The Core“ ist für eine Zielgruppe interessant, die nicht ihr Hauptohrenmerk auf Innovation, Abwechslung oder Individualität legt. Verschwiegen werden darf auch nicht, dass mit zunehmender Spielzeit einige Abnutzungserscheinungen die Agilität lahm legen, was auch durch eine starke erste Hälfte des Albums geschuldet wurde (wobei der abschließende Titeltrack zum Ende noch einmal die Fetzen fliegen lässt!). MY ELEGY bieten dafür durchweg leidenschaftlich vorgetragenen Metalcore ohne Kitsch und Allüren, der sich zum Ziel setzte, Spaß zu machen und der dieses Versprechen hält.

Tracklist:
1. One Blood
2. The Unconstraint
3. Dead Inside
4. Five Minutes
5. Catharsis
6. Interlude
7. Horizons Sun
8. Death Parade
9. Ideals And Bigotry
10. Prometheus
11. The Core

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Clement

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Ich fühle mich zu alt