Plattenkritik

OBSCURA - Akroasis

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 05.02.2016
Datum Review: 20.02.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Sermon of the Seven Suns
2. The Monist
3. Akróasis
4. Ten Sepiroth
5. Ode to the Sun
6. Fractal Dimension
7. Perpetual Infinity
8. Weltseele

Band Mitglieder

 

Steffen Kummerer - Gesang, Gitarre
Linus Klausenitzer - Bass
Sebastian Lanser - Schlagzeug
Rafael Trujillo - Gitarre (spielte jedoch nicht auf diesem Album)

OBSCURA - Akroasis

 

 

OBSCURA sind seit jeher dafür bekannt eingängige Riffs und griffige Melodien mit überirdischer Technik zu paaren und selbst die schwierigsten Passagen wie leichte Fingerübungen aussehen zu lassen. Nachdem Gitarrist Steffen Kummerer, seit dem letzten Langspieler „Omnivium“, einmal seine komplette Mannschaft gewechselt hat, erscheint nun das vierte Album des deutschen Tech Death Aushängeschilds „Akroasis“. Am oben beschriebenen Grundsound ändert dies nichts.

OBSCURA klingen immer noch wie CYNIC auf Crack (und setzen auch gerne mal auf den Vocoder-Effekt, der von den Paul Masvidal und Co. in diesem Genre etabliert wurde). Vom ersten Lied an wechseln technische Glanzleistungen mit toller Melodieführung und interessanten Rhythmen. „The Monist“ oder „Ode To The Sun“ sind beste Beispiele dafür. Das thrashige „Ten Sepiroth“ täuscht den Hörer erst durch seine schroffen und gradlinigen Anfang, gleitet dann in den wohl besten Refrain des Albums, der immer wieder durch abwechslungsreiche Instrumentierung durchbrochen wird. „Fractual Dimensions“ und „Perpetual Infinity“ sind wohl die klassischsten Tech-Death-Stück des Albums. Gerade in Sachen Gitarren-Arbeit und Abwechlungsreichtum sind diese beiden Lieder jedoch klare Highlights der Platte. Das abschließende „Weltseele“ ist mit seinen 15 Minuten das mit Abstand längste und opulenteste Stück, das OBSCURA je auf Platte gepackt haben. Nie spielten OBSCURA mehr mit genrefremden Elementen, von Jazz über Klassik bis Death Metal ist hier alles dabei. Mag dieser Song beim ersten Hördurchgang vielleicht noch etwas fragmentarisch klingen, so findet man auch in diesem später wiederkehrende Elemente.

Um das gesamte Album erfassen zu können, wenn dies irgendwann überhaupt möglich ist, ist es natürlich angeraten „Akroasis“ öfter zu hören. Zwar schaffen es OBSCURA, gerade durch ihren Hang zur eingängigen Melodik, auch schon beim ersten Hören Fixpunkte zu setzen, alle Ebenen lassen sich aber erst nach einigen Durchläufen ergründen.
Dieser Erkundungsreise zuträglich ist der großartige Mix von V. Santura. Unter ordentlichen Kopfhörern oder vor guten Boxen kann man jedes Instrument herausdeuten und sich darauf konzentrieren.

Trotz etlicher Besetzungswechsel ist Kummerer und Co. ein großartiges Album gelungen. OBSCURA gelingt der Spagat zwischen technischem Anspruch, dichter Atmosphäre und tollen Melodien weiterhin spielerisch. Insgesamt ist „Akroasis“ ein weiterer Volltreffer in OBSCURAs Diskographie!

 

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.