Plattenkritik

Periphery - Juggernaut: Alpha  Juggernaut: Omega

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Release Date: 23.01.2015
Datum Review: 12.03.2015

Periphery - Juggernaut: Alpha Juggernaut: Omega

 

 

Konzeptalben gehören ja mittlerweile in jede gut sortierte Diskografie einer ambitionierten Progressive Metal Kombo. Auch PERIPHERY haben sich dieser Aufgabe gestellt und aus ihrem jüngsten Output gleich ein Doppelalbum gemacht.

Bereits Ende Januar veröffentlichte das Sextett mit „Juggernaut: Alpha“ und „Juggernaut. Omega“ ein Doppelalbum, dessen Konzept sich ganz grob umschrieben mit der Geburt und Wiedergeburt eines dargestellten Charakters auseinander setzt und dabei musikalisch in die verschiedenen Phasen von Gut und Böse eintaucht. Eine umfangreiche Geschichte, die PERIPHERY auf ganzen siebzehn Tracks inszenieren. Und das absolut detailverliebt und ausgiebig.
Startend mit „Juggernaut: Alpha“ beweist das Sextett auf diesen zehn Songs erst einmal seine durch die Jahre hinzugewonnene Reife im Songwriting. Obwohl alles auf diesem Album unter den Deckmantel des progressiven Djent Metals geschieht, lassen es sich PERIPHERY nicht nehmen, ordentliche Ohrwürmer zu schreiben. Egal ob das ruhig startende und von der Art des Auftakts etwas an das Meisterwerk „Colors“ von BETWEEN THE BURIED AND ME erinnernde „A Black Minute“ oder der zum Hit mutierende Song „Alpha“, alles agiert hier absolut Song dienlich und keineswegs verwirrend. Sicherlich regieren hier und da immer noch polyphone Gitarren-Tappings über die schwer verfolgbaren Maschinenrhythmen von Drummer Matt Halpern, jedoch immer im Rahmen der fünf Minutenmarke. Einzig das finale „Psychosphere“ fällt mit seiner Länge vom mehr als sechs Minuten und seiner unterkühlten Atmosphäre aus dem Rahmen dieses ersten Teils, was allerdings als Stimmungsmacher zum zweiten Teil dienen soll.
Denn auf „Juggernaut. Omega“ verkörpern PERIPHERY in ihrer Musik sicherlich den düsteren Teil ihres Konzepts. Hier steht deutlich mehr Härte und Kälte im Vordergrund. Auf den kommenden sieben Tracks nutzen PERIPHERY wesentlich öfter die Nacken brechende Gewalt ihrer Achtsaiter aus und auch die Stimme von Spencer Sotelo wirkt überwiegend aggressiver. Die einzelnen Stücke werden auf dem „Omega-Teil“ intensiver durchlebt und ausformuliert. Auch der traditionslastige Djent-Metaller kommt hier eher auf seine Kosten.
Zwar verlangen PERIPHERY auf ihrem gut achtzig Minuten langem Doppelalbum alles an Aufmerksamkeit ab, was der gewillte Hörer bereit ist, zu investieren. Dies wird aber in jeder Sekunde belohnt. Das Sextett beweist nicht nur, dass es in der Lage ist, große Geschichten zu schreiben, sondern auch diese zu vertonen. Durch ihre musikalischen Fähigkeiten sind sie in der Lage, den Wechsel zwischen laut und leise, hart und melodiös meisterlich zu inszenieren.

Trackliste:
Alpha:
01 A Black Minute
02 MK Ultra
03 Heavy Heart
04 The Event
05 The Scourge
06 Alpha
07 22 Faces
08 Rainbow Gravity
09 Four Lights
10 Psychosphere

Omega:
01 Reprise
02 The Bad Thing
03 Priestess
04 Graveless
05 Hell Below
06 Omega
07 Stranger Things

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Mulder

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