Plattenkritik

Phinius Gage - Seek Out Your Foes And Make Them Sorry

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Release Date: 01.01.2007
Datum Review: 16.01.2008

Phinius Gage - Seek Out Your Foes And Make Them Sorry

 

 

Schön, wenn diese jungen Menschen in der heutigen, adipösen Zeit voller Food Coaches und aufgebauschter Skandale suizidgefährdeter Plastik-Stars noch Punk-Bands gründen. Der Fettleibigkeit wird durch exzessives Tempo-Trommeln und Axtschwingen auf der Bühne vorgebeugt, Substanz sollte ja eigentlich ohnehin integraler Bestandteil guten Punkrocks sein und der Selbstmord als Sujet ist eher für die Emo-Fraktion reserviert.

PHINIUS GAGE aus dem United Kingdom spielen – wer hätte das gedacht – schnellen, melodischen Punkrock, welcher die genannten Merkmale zumindest teilweise erfüllt. Problematisch an den hektischen Hymnen auf "Seek Out Your Foes And Make Them Sorry" ist dann auch nicht der ihnen zugrunde liegende Wille zur Veränderung sondern der (fast) völlige Mangel an eigener Identität. Die geistigen und musikalischen Ziehväter heißen in diesem Falle unüberhörbar RISE AGAINST, wobei Tim McIllrath und Co. eindeutig mehr Häkchen auf der Haben-Seite verbuchen können: sie können auf einen ausdrucksstärkeren Sänger und schlichtweg schlüssigeres Songwriting zurückgreifen. Wer meint, dass dieser Vergleich ungerechtfertigt sei, sollte sich einfach mal Anfang von 'The Young and the Restless' zu Gemüte führen. Der ist nämlich fast eins zu eins von RISE AGAINSTs mittlerweile zur Disco-Hymne verkommenen 'Prayer of the Refugee' geklaut. Davon abgesehen sind die recht zwingend arrangierten Songs des Quartetts keinesfalls schlecht, so "fat" wie ihre Vorbilder werden PHINIUS GAGE in absehbarer Zeit wohl trotzdem nicht werden.


Tracklist:

01: Battered and Bruised
02: Mary Fucking Kelly
03: Seek Out Your Foes
04: Lead Us Into Temptation
05: You Probably Think This Song Is About You…
06: Stop Looking Up
07: Behind Darkness You´ve No Light
08: Traffic Lights Party
09: The Young and the Restless
10: Got Away With Words, Got Away With Murder
11: Why Don´t You Ask Yourself Why
12: My Eyes Bled Colours

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René

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