Plattenkritik

Presence Of Mind - To Set Out On The Light

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Info

Release Date: 24.07.2006
Datum Review: 05.07.2006

Presence Of Mind - To Set Out On The Light

 

 

PRESENCE OF MIND sind mir nicht unbekannt, denn die kommen hier bei uns aus der Gegend, allerdings muss ich zugeben, habe ich bislang immer nur vom Hörensagen von ihnen gehört. Nun liegt mir ihr Album „To Set Out On The Light“ vor, zudem ich leider kein Begleitschreiben bekommen habe und nun mit technischen Daten nicht großartig dienen kann.

Als erstes sah ich mir die Bilder an, denn manchmal kann man ja die Musik anhand der Optik der Musiker erkennen…vier schwarzgefärbte Scheitelfrisuren schauen einen freundlich aus dem Booklet, das sehr ansprechend visualisiert wurde, an und nun kommt der Knüller (der mir schon bekannt war, höhö): PRESENCE OF MIND sind alles junge Frauen. Nicht wichtig für die Musik vielleicht, aber es fällt halt auf. Der Eingangssong „Keep this fire alive“ hat eine nette Gitarrenlinie und treibende Drums, allerdings ist die Intonation des Gesanges partiell nicht so sauber und hier fand ich das instrumentelle Arrangements sehr gut. Der zweite Song „Complete again“ ist für mich mein persönlicher Favourite, denn hier stimmt einfach alles. Musikalisch kann die vier Damen (hatte ich recht mit der Optik) in die Emoschiene stecken, ohne etwas falsches zu sagen. THURSDAY, FUNERAL FOR A FRIEND, FURTHER SEEMS FOREVER und TAKING BACK SUNDAY hüpfen mir sofort in den Kopf . “My favourite Mistake” hat Chartsqualitäten und erinnert an die Band um Frontfrau “TAPE”. Um an dieser Stelle zu verkürzen, muss ich sagen, dass ich doch überrascht bin, denn das Songwriting ist mit Sicherheit sehr eingängig und legt Wert auf harmonische Tonfolgen und der Gesang hat diesen Leidensklang, den man nur allzu gut aus dem Emo kennt. Der Akzent ist sauber und nicht wie bei anderen deutschen Bands, das ist für mich sehr angenehm. Synthies, Piano oder Klavier und Kinderchor und produktionstechnisch die richtige Tiefe, die mir bei anderen Bands oftmals fehlt, aber man auch nicht näher in Worte fassen kann oder ich nicht. Es ist ein Gefühl, das ausgelöst wird. Nun soll man aber nicht denken, PRESENCE OF MIND würde nur in Slowmotion vor sich hin heulen, nein, die Damen wissen auch gepflegt zu rocken und die Texte dem Hörer um die Ohren zu hauen. Emo meets Power pop. ANBERLIN frühstücken mit SENSEFIELD und STORY OF THE YEAR. Was mir nicht so gut gefällt, ist der Backgroundgesang, der manchmal teilnahmslos wirkt und zu tief ist und hier und da ein “Whoo!”, das nicht wirklich gut klingt in meinen Ohren. Tja, bei „Finding home“ haben wir dann wieder das Intonationsproblem und die Musik ist in ihrem Grundelement stets gleich und wirkt nach einem gewissen Zeitraum nicht mehr so überraschend.
Für ein Anfänger-Debut definitiv super (besonders von der Produktion her), massenkompatibel und ich denke, dass diese Band über kurz oder lang von sich reden machen wird, denn die Damen zocken nicht schlecht und auch wenn sie hier und da nicht meinem Geschmack entsprechen, kann ich nicht umhin, diesem Album mein Anerkennen auszusprechen, denn es enthält den oder anderen potentiellen Hit. Von mir gibt’s 8½ Skulls!

Tracklist

01. Keep this fire alive
02. Complete again
03. My favourite mistake
04. No need to entertain
05. Leap in the dark
06. Finding home
07. Define myself
08. Dirge
09. Punchline
10. At the same time
11. Chip off the old block
12. Stupified
13. Trust
14. Bonus Videoclip “Turn the page”

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.