Plattenkritik

Pulled Apart By Horses - Pulled Apart By Horses

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Release Date: 30.07.2010
Datum Review: 06.08.2010

Pulled Apart By Horses - Pulled Apart By Horses

 

 

Es gibt Bands, die brauchen gefühlte Stunden, um am Ende dennoch am berühmt berüchtigten Punkt vorbei zu schlittern, statt auf ihn zu kommen. Und es gibt Bands wie PULLED APART BY HORSES, die schon mit dem ersten Song in 2:24 Minuten und einem programmatischen „Back To The Fuck Yeah“ im Titel alles sagen. Soll heißen: hier wird noch geschwitzt, gekreischt und dabei mächtig die Sau raus gelassen. Wie sich das eben für eine gute Punkband gehört.

Eine solche nämlich sind die Engländer ohne Frage. Zugegeben: von diesem Drei-Akkorde-Dogma halten sie nicht unbedingt etwas. Rythmuswechsel im BLOOD BROTHERS-Stil finden sich auf dem selbst betitelten Debütalbum des Vierers zuhauf und generell wird viel Wert auf die Tanzbarkeit gelegt, was dann in so energetischen wie wild und exaltiert vor sich hinstampfenden Songs wie „High Five. Swan Dive. Nose Dive.“ mündet. Ganz klar: PULLED APART BY HORSES wollen das volle Programm. Die konfettischmeißende Menge scheint ihnen ebenso am Herz zu liegen wie der wild gegeneinander springende Pogopulk. Leg diese Platte auf deiner Hausparty auf und das Renovierungskommando darf am nächsten Tag anrücken.

Dass dabei detailverliebtes Songwriting etwas ins Hintertreffen gerät, liegt in der Natur der Sache. Die elf Songs dieses Albums sollten als das verstanden werden, was sie sein wollen: äußerst wilde No-Brainer mit dem Willen zur völlig aufgelösten Extase. Das hat vor Jahren schon bei den gnadenlos unterbewerteten THE LETTERS ORGANIZE funktioniert und stellt auch nach wie vor ein nur allzu verlockendes Angebot dar, das man schwerlich ausschlagen kann. Wer unbedingt über den Sinn des Lebens philosophieren möchte, der soll sich eben bitte mit seinen TOCOTRONIC-Platten in die Ecke verziehen. PULLED APART BY HORSES sind für den Moment da, für das Austicken zur Sperrstunde und die Zeit vor dem Kater, der unweigerlich folgen wird. Eine richtig gute Punkplatte eben. Wild, hyperaktiv und angenehm vordergründig auf jeglichen Anstand scheißend. Gerne mehr davon.

Tracklist:

01. Back To The Fuck Yeah
02. The Crapsons
03. High Five, Swan Dive, Nose Dive
04. Yeah Buddy
05. I Punched A Lion In The Throat
06. I've Got Guestlist To Rory O'Hara's Suicide
07. Get Off My Ghost Train
08. Meat Balloon
09. Moonlit Talons
10. The Lighthouse
11. Den Horn

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Manuel F.

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Eher so der Kumpeltyp.