Plattenkritik

Purpose - 1994-2001

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Release Date: 07.08.2007
Datum Review: 13.09.2007

Purpose - 1994-2001

 

 

Acht Jahre Bandgeschichte, siebenundzwanzig Tracks aus vier Alben, über die Jahre zwlf Bandmitglieder, zusammengefasst in einer CD- eine anspruchsvolle Aufgabe, derer sich Matt Haick und das Label Black Numbers da angenommen haben. Herausgekommen ist eine Hommage an die Melodic Hardcore Band PURPOSE, deren Bekanntheitsgrad es nicht weit über die Grenzen von New Jersey hinaus geschafft hat.

Die ersten sechs Tracks sind dem Album Art as a Weapon entnommen. Hier erinnern die schnelle, melodische Spielweise sowie der Gesang sehr an die frühen Sachen von Boysetsfire, mit interessanten Tempowechseln und einer Vielseitigkeit, wie man sie bei Bands aus dem Hardcoregenre sonst nicht oft findet.

Dem Klang nach ist Alpha and Omega älter als „Art as a Weapon“, obwohl es mit den Tracks sieben bis zehn auf der CD danach angesiedelt ist. Die Aufnahmen klingen dumpfer und roher, der Gesang geht noch öfter in Shouts über. Sehr oldschoolig und ungestüm, manchmal fast chaotisch.

Die nächsten vier Tracks (11 bis 14) sind aus dem Album What’s in Worth. Dieses ist insgesamt tiefenlastiger als die beiden Vorgänger und wirkt dadurch härter. Auch die Shouts sind tiefer und aggressiver. Tempo spielt nach wie vor eine große Rolle, auch wenn die Wechsel nicht mehr so prägnant sind wie noch bei „Art as a Weapon“.
Das selbstbenannte Album Purpose, dem die Tracks 15 bis 18 entstammen, unterscheidet sich nicht groß von „What’s in Worth“, so dass man diese beiden zusammenfassen kann.

Umso deutlicher ist die Entwicklung zu Ground Zero Demos. Die Tracks 19 bis 25 sind wieder deutlich melodiöser, noch immer kraftvoll, doch weniger aggressiv. Insgesamt sind diese Tracks denen von „Art as a Weapon“ wieder ähnlicher, mit mehr Tempowechseln und Breaks. Dadurch, und durch das Schwanken zwischen Chaos und Ordnung, ist die Musik abwechslungsreich ohne an der für PURPOSE typischen Prägnanz zu verlieren.

Als krönenden Abschluss gibt es noch ein Cover des 1985er Rites of Spring Klassiker „For Want Of“, bei dem PURPOSE den Balanceakt zwischen Original und eigenem Stil souverän meistern, sowie den unveröffentlichten Song „Something of Value“.

Die ganze Compilation kommt schnörkellos, fast spartanisch daher, mit den Lyrics der Songs der ersten drei Alben und den Namen aller Bandmitglieder im Booklet. Positiv zu bemerken ist, dass sie sehr umfangreich ist und dadurch einen guten Überblick über die Geschichte von PURPOSE bietet. Schade, dass man diese Band erst so gut kennenlernt, als es sie schon nicht mehr gibt. Der komplette Verzicht auf Informationen zur Bandgeschichte und Bilder ist einerseits schade, andererseits wird die ganze Konzentration auf die Musik gelenkt. Und Musik spricht ja bekanntlich für sich.

Tracklist:

01. We are the Third World (Art as a Weapon)
02. Over My Shoulder (Art as a Weapon)
03. That Smile (Art as a Weapon)
04. Player Piano (Art as a Weapon)
05. Sand to Glass (Art as a Weapon)
06. Kill for the Cause (Art as a Weapon)
07. Pedestal (Alpha and Omga)
08. Striking Worker (Alpha and Omega)
09. Our Future (Alpha and Omega)
10. Despair (Alpha and Omega)
11. Opinion (What’s in Worth)
12. Tonight (What’s in Worth)
13. What’s in Worth (What’s in Worth)
14. Tried (What’s in Worth)
15. Pride in Belonging (Self Titled)
16. Don’t Sit Down (Self Titled)
17. Vicious Circles (Self Titled)
18. Forced Through the Cracks (Self Titled)
19. Hang Your Head (Ground Zero Demos)
20. Sickness (Ground Zero Demos)
21. Breathe (Ground Zero Demos)
22. Suicide Letter (Ground Zero Demos)
23. The Long Road (Ground Zero Demos)
24. I Stand Alone (Ground Zero Demos)
25. Purple (Ground Zero Demos)
26. For Want Of (Rites Of Spring Cover)
27. Something of Value (Previously Unreleased)

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Marit

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