Plattenkritik

Remove The Veil - Another Way Home

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Release Date: 16.10.2007
Datum Review: 03.12.2007

Remove The Veil - Another Way Home

 

 

Es ist schon ein Kreuz mit diesen pluralisierten Meinungen in der heutigen „Szene“. HOPE CONs Kevin Baker würde am liebsten alle religiös-motivierten Bands um den Block jagen, während der Black Market Activities-Act ARCHITECT ein paar radikale Schritte weiter ist und einem äußert realen Kreuzzug gegen musikalische Kreuzzügler nicht abgeneigt wäre. Auf der anderen Seite des Glaubensspektrums befinden sich dann alle jene Musiker, die ihre Platten vornehmlich via Tooth & Nail/Solid State oder eben Facedown Records vertreiben. Auch REMOVE THE VEIL aus Alabama bedanken sich in der Thanks-Liste ihres Debütalbums "Another Way Home" beim Lieben Gott und dessen Sohn Jesus Christus – VOR den weltlichen Erzeugern versteht sich. Aber was soll man auch anderes erwarten von diesen jungen Männern, stehen sie doch bekanntermaßen seit jeher auf Kriegsfuß mit der Evolutionstheorie...Als eher säkular eingestellter Hörer lässt man somit zunächst einmal das für sich sprechen worauf es eigentlich ankommt – die Musik nämlich.

REMOVE THE VEIL spielen jene momentan schwer angesagte Mischung aus groovigem Hardcore mit massig Stoner-/Rock-Riffs, breitbeinigen Soli und vereinzelten Breakdowns. Bereits im ersten Song 'The Crux' liefern sich Regan aus der Exorzist und Layne Staley (ALICE IN CHAINS, RIP) ein spaßiges Duett, das darauffolgende 'A Rage Scene Untold' rockt mit fettigen Haaren und ordentlich Bartwuchs im Gesicht nach vorne und auch 'Burn It Down' ist in seiner simpel rockenden Stringenz ein kleiner Hit. Mit 'The Revision' gibt es gar eine Halbballade, die sich auch in der Playlist US-amerikanischer College-Radios bestens machen dürfte. Insgesamt agieren Bands wie EVERY TIME I DIE auf diesem Sektor ungleich mitreißender, zumal sie sich selber auch nicht zu ernst nehmen, dennoch sollten Anhänger besagten "Rock meets Hardcore"-Sounds dem Vierer mal ein Ohr leihen. Positiv hervorzuheben ist auch das von Dave Quiggle gestaltete Artwork, erinnert man sich doch an die unterirdischen Arbeiten für SLEEPING GIANT oder IMPENDING DOOM. Eine Frage bleibt zum Schluss jedoch noch offen: Was hat der finster dreinblickende junge Mann auf dem Cover mit dem Vorschlaghammer vor? DEICIDE-Fans vermöbeln?! Die Antwort weiß ganz allein…

Tracklist:

01: The Crux
02: A Rage Scene Retold
03: Vampire
04: How To Jump A Ravine
05: Burn It Down
06: Watauga
07: Devil Child
08: Wait To Wake
09: The Revision
10: Another Way Home
11: The Secret Syndrome

Autor

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René

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