Plattenkritik

Rocky Votolato - Television Of Saints

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Release Date: 16.03.2012
Datum Review: 16.03.2012

Rocky Votolato - Television Of Saints

 

 

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden.“ Wozu Mark Twain seiner Zeit riet, versteckt der romantische Songwriter mit dem markanten Namen hinter tiefem Durchatmen und seinem „kleinen Frühling“. Oder besingt so intensiv die bunten Sonnenstrahlen, bis sich dieser freiwillig als Sommer zu erkennen gibt.


ROCKY VOTOLATO ist ein Familienmensch. Auf „Television Of Saints“ schaffte er es mit Stolz, seine beiden Brüder als seine Gäste zu verpflichten - das Artwork hingegen geht auf das Konto seiner Frau April, die quasi ebenso fester Bestandteil seines Lebens als auch seiner Touren ist. Wenn der ehemalige WAXWING-Mastermind mal nicht unterwegs ist, bastelt er für seine Anhänger mit „Fool´s Gold“ oder „Sunlight“ wunderschöne Akustik-Kostbarkeiten, die sich nach „True Devotion“ weiter im Country- und Träumergewand bewegen, ohne abrupte oder zu plötzliche Bewegungen zu machen.
Die Musik von ROCKY VOTOLATO muss zum Moment passen. Und man muss sich ihr öffnen, sonst ergeben die malerischen Textzeilen des Musikers aus Seattle ebenso wenig Sinn wie die zerbrechlichen Arrangements mit leisem Schlagzeug („Ghost Writer“) oder die Songs, in denen Votolato klingt, als würde er beim Singen stets schützend die Hände über den Kopf halten – wie etwa „Start Over“. „Television Of Saints“ schafft es trotz seines intimen Pegels, Aufmerksamkeit und Interesse aufrecht zu erhalten – schließlich winken mit „Writing Fiction“ oder dem Opener „Little Spring“ stattliche Belohnungen, denen Votolato gleichermaßen Leben als auch Ruhe eintrichtert.


Einmal entführt von „Television Of Saints“, welches in Zusammenarbeit mit Langzeitfreund Casey Foubert (u.a. PERO THE LION, SURFJAN STEVENS) produziert wurde, wird das Geiseldasein zum Vergnügen, die Jahreszeit vollkommen unwichtig. Ob Frühlingstag oder Sommernacht, dunkler Winterabend oder stürmischer Herbstmorgen – einfach jeder Tag verdient die Chance, mit der Schönheit von ROCKY VOTOLATO´s schüchternen Wahrheiten konfrontiert zu werden.


Trackliste:

01. Little Spring
02. Ghost Writer
03. Fool’s Gold
04. Above The Water
05. Sunlight
06. Television Of Saints
07. Start Over
08. Sparks
09. Writing Fiction
10. Crooked Arrows

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.