Plattenkritik

Sam Amidon - I See The Sign

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 23.04.2010
Datum Review: 22.04.2010

Sam Amidon - I See The Sign

 

 

Es ist schwer, ein Album danach zu beurteilen, was es auch wirklich ist. Booklet, Pressetext, eventuelle Vorkenntnisse zum Künstler – das alles macht es unmöglich unbefangen eine Besprechung zu einer Platte zu tippen. Umso schöner ist es, wenn man endlich etwas vorliegen hat, wovon man weder Label, noch Namen, höchstens nur den Vertrieb (Kompakt) kennt. Endlich ohne Vorurteile ans Werk, endlich einmal überrascht werden.

SAM AMIDON, soviel wollte ich mir dann doch erlesen, wurde 1981 in einen Haushalt geboren, der sich stark mit Folk-Musik auseinandersetzte. Klar, dass die Wurzeln schnell verankert waren, dass der musikalische Wille, das Denken und Handeln irgendwie vorprogrammiert waren. AMIDON, das weiß man schon nach den ersten paar Songs seines wunderschönen Albums, ist ein guter Typ.

Und er mag NICK DRAKE. Das hört man überdeutlich. Die zierlichen, orchestralen Hintergrundbeschallungen, die zärtliche, doch vordergründige Stimme und eben seine Art zu texten, wenn er denn selbst getextet hat. AMIDON covert Kinderlieder und verwandelt R. KELLY’s „Relief“ in ein absolutes Highlight. Deshalb – viele Songs stammen nicht von ihm, aber das fällt gar nicht so sehr auf. Denn AMIDON setzt alles sehr gekonnt um, verpasst jedem Song eine unverwechselbare Note, vermag sogar oftmals so warmherzig zu klingen, dass die Gedanken an BON IVER abschweifen mögen („Red“). Und auch sonst passt an diesem Album alles, weil es einfach so schön reduziert und doch offensichtlich klingt.

Tracklist:

1.How Come That Blood
2.Way Go, Lily
3.You Better Mind
4.I See The Sign
5.Johanna The Row-Di
6.Pretty Fair Damsel
7.Kedron
8.Rain And Snow
9.Climbing High Mountains
10.Relief (R. Kelly)
11.Red

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

.