Plattenkritik

Savatage - „Hall Of The Mountain King“, "Handful Of Rain", "Live In Japan", "Ghost In The Ruins", "Poets And Madmen"

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Release Date: 02.12.2011
Datum Review: 23.01.2012

Savatage - „Hall Of The Mountain King“, "Handful Of Rain", "Live In Japan", "Ghost In The Ruins", "Poets And Madmen"

 

 

Und weiter geht die Hatz'. SAVATAGE legen weitere Teile ihres Backkatalogs neu auf. Wie schon in der letzten Runde, mit „Power Of The Night“, „Gutter Ballet“, „Fight For The Rock“ und „Dead Winter Dead“, gibt es die neuen Versionen im hübschen Digipack, reichlich Liner-Notes von Mastermind Jon Oliva aus dem Jahr 2011 und jeweils zwei Bonussongs.

„Hall Of The Mountain King“ gehört wohl auf Grund des Titeltracks und dessen „Prelude To Madness“ (Edvard Grieg's „In The Hall Of The Mountain King“-Metal-Cover) zu den bekanntesten Veröffentlichungen der Band aus Tampa. Darauf zu hören sind 10 lupenreiner Power Metal Nummern, welche allesamt in der Hochphase der Band entstanden sind und keinen Ausfall zu verzeichnen haben. Dem Werk von 1987 liegen zudem zwei Akustik Bonussongs bei. 9 Punkte

Des weiteren wird „Handful Of Rain“ neu aufgelegt – das erste Album ohne Gitarrist und Songwriter Criss Oliva aus dem Jahr 1994. „Handful Of Rain“ hat mit „Alone You Breath“ nicht nur einen der besten SAVATAGE Songs auf Lager, nein, es ist auch sonst ein sehr variables Album gewesen. Abgedeckt werden alle Richtungen in die SAVATAGE gegangen sind. Seien es epische Longtracks („Chance“,„Alone You Breath“), abwechslungsreichen Rock-Nummern („Taunting Cobras“, „Handful Of Rain“) oder straighten Nummern („Castles Burnind“) - alles ist auf „Handful Of Rain“ zu finden und macht es zu einem Highlight des SAVATAGE-Diskographie.
8 Punkte

Mit „Live In Japan“ und „Ghost Of Ruins“ wurde 1995 die Musik von SAVATAGE auch auf einen Rundling gebannt. Wo „Live In Japan“ ein Konzert aus dem Jahr 1994 abbildet, widmet sich „Ghost Of Ruins“ Mitschnitten aus den Jahren 1987-1990. Ob man trotzdem beide Live-Alben brauch? Die Antwort ist simpel : Ja. Die Setlisten überschneiden sich kaum. Bei „Ghost Of Ruins“ liegt der Fokus auf Lieder von „Hall Of The Mountain King“ und „Gutter Bullet“, „Live In Japan“ widmet sich eher den Alben mit dem damals „neuen“ Sänger Zachary Stevens. Das besondere Schmankerl ist wohl bei „Ghost Of Ruins“, dass hier der Bergkönig Jon Oliva selbst noch hinter dem Mikro steht. Warum jedoch „Live In Japan“ zwei Bonustracks vom selben Konzert enthält, die vorher noch nicht auf dem Album zu finden waren, ist fragwürdig. Ansonsten sind beide Zusammenstellungen zu empfehlen, da sie ein gutes Bild der Band in der jeweiligen Zeit abbilden. 8 Punkte

Zu guter letzt wird auch „Poets And Madmen“ neu aufgelegt, das bisher letzte Album der Truppe. Die größte Veränderung zum Vorgängeralbum „Wake Of Magellan“ ist, dass Zachary Stevens nicht mehr hinter dem Mikrofon stand sondern wie SAVATAGEs Anfangstagen Jon Oliva (dort saß). Man kann hierbei wohl kaum von einer riesigen Enttäuschung sprechen, doch das 2001er Werk wurde zu seiner Zeit recht zwiespältig aufgenommen. Es ist sicherlich kein weiteres Meisterwerk geworden, doch so schlecht wie es von vielen damals gemacht wurde, ist es auch nicht. Das zehnminütige „Morphine Child" beispielsweise zeigt klar die Stärken der Band auf und hätte auch gut und gerne auf einem Album in der Hochphase stehen können. Dagegen können Songs wie „Drive" oder „Commissar" durch ihr eher durchwachsenes Songwriting nicht so recht überzeugen.
6 Punkte

Ob man sich die Neuauflagen zulegen muss, wenn man bereits die ursprünglichen Alben sein Eigen nennt ist fraglich. Die zusätzlichen Lieder und vor allem die Liner-Notes von Jon Oliva geben den Alben ihre Berechtigung. Gerade diejenigen die die Werke der Amerikaner noch nicht gesammelt in ihrem Schrank stehen hat, bekommen hier „Value For Money“.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.