Plattenkritik

SCHMUTZKI - Bäm

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Info

Release Date: 05.06.2015
Datum Review: 01.06.2015
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Meine Party
2. BÄm
3. Rodeo
4. Kunst Der Verdrängung
5. Risiko
6. Viel Spaß
7. Piss Gegen Den Wind
8. Der Letzte In Der Disko
9. Überdose
10. Immer Weiter
11. So Ne Sorte
12. Panik In Der Dizze
13. Erinner Dich Mal
14. Wir Bleiben Drauf

SCHMUTZKI - Bäm

 

 

Ein neuer Stern am Pop-Punk-Himmel geht auf. Knallrot leuchtet er am Horizont, sodass man ihn nicht übersehen kann. Die Aufmerksamkeit haben SCHMUTZKI , nach Vorband-Slots bei den Beatsteaks und WIZO, also schon mal auf ihrer Seite. Jetzt müssen Sie nur noch musikalisch überzeugen.

Eingängiger Pop-Punk mit Hang zum Mainstream erwartet den potentiellen SCHMUTZKI Hörer. Dabei sind die meisten ihrer Songs vor allem auf eines ausgelegt – Party! Gute Laune haben, vieeel trinken und dabei wild rumspringen, um den wöchentlichen Alltagsstress abzuschütteln. Genau das wollen Schmutzki mit ihrem Debütalbum bewirken. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wollen die Leute zum Feiern animieren. Punkt. Und um das zu schaffen ist ihnen (fast) alles recht: Eingängige Refrains, die sich im Ohr festsetzen und zum mit singen einladen, gepaart mit einem einfachen, hohen Gitarrensound, der gute Laune verbreitet. Doch leider hört man jedem einzelnen der Songs genau an, welcher Gedanke dahinter steckt. Das ist teilweise mehr Pop, als Punk. Mehr Disko, als kleines, abgewracktes Jugendzentrum. Punk für die große Masse - das kann gut gehen und die große Bühne mit sich bringen, kann aber auch gnadenlos scheitern. SCHMUTZKI spalten damit (mit Sicherheit) die Masse. Die einen wenden sich genervt ab ("Wähh, schon wieder so eine Schlager-Pop-Punk-Band"), während die anderen wild dazu abfeiern ("GAAAIIILLL! PAAARTYY!!!").

Mir persönlich ist das alles (auch) ein wenig zu glatt gebügelt. Wo SCHMUTZKI hier und da ein paar Ecken und Kanten gut getan hätten, wurde jede Kante einzeln abgerundet.  Dennoch und wahrscheinlich gerade deshalb, setzen sich die Refrains wirklich schnell im Kopf fest, haben Ohrwurmpotential und nach einmal hören kann man den ersten Refrain auch schon mit singen. Und so bin auch ich hin und her gerissen, wo ich SCHMUTZKI denn jetzt einordnen soll. Gehör ich jetzt zum Schmutzki Mob und feier wild in der Menge mit oder wende ich mich lieber genervt ab?

 

Schlecht ist das was SCHMUTZKI auf ihrem Debütalbum abliefern auf jeden Fall nicht und mit Sicherheit werden die Schwaben auch genug Menschen finden, die mit Ihnen zusammen die Tanzfläche zum Beben bringen möchten. Dennoch hätte ein bisschen mehr Herz und weniger Pop, dem ganzen gut getan.

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Janik E.

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Janik E. // 24 // love music. hate fascism.