Plattenkritik

Secrets - The Ascent

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Release Date: 17.01.2012
Datum Review: 17.01.2012

Secrets - The Ascent

 

 

Rauswurfangebot oder Must-have im Kassenbereich? Gutaussehender Warped Tour-Nasch-Spaß, Version 2.0 in den Sorten: Passend poppig, basic böse oder glatt grundiert. Grund der Reduzierung: Übereinkauf, Überangebot, überheblich. Bitte trotzdem immer lächeln und ordentlich gekämmt zur Arbeit erscheinen.


Weder das Versprechen im Bandnamen noch im Albumtitel kann „The Ascent“ halten: Neu, erhaben, geheimnisvoll oder großartig relevant ist hier kaum etwas. Weder die glatten und teils doch hängenbleibenden Hooklines, noch das studierte Breakdowngemetzel, welches sich im Opener „Genesis“ oder im untergehenden „40 Below“ gegen die happy-happy la-la Refrains aufbäumen will. Gestützt durch den ehemaligen A DAY TO REMEMBER-Gitarristen Tom Denney stimmen Sound, Produktion und Basics in „Melodies“ der Popfaktor oder dem durchaus fürs Standardformat annehmbaren „Somewhere In Hiding“ – jedoch machen die jungen SECRETS aus San Diego auf ihrem Debüt weder alles richtig noch irgendwas anders. „The Heartless Part“ (die „Single“!) sogar beginnt trotz planem Grundgerüst bereits so herzlos, dass sich die Maulwürfe nachts gegenseitig den Vogel zeigen und auch mit durch die Bank weg eher nachgeäfften Parts und Licks wie zur Genüge im tragenden „Blindside“ oder dem finalen „The Ascent“ vorhanden schaffen es Sänger Xavier Bourgeois und seine vier Mitstreiter leider nur keuchend und überanstrengt ins Mittelfeld.

Fürchtet man je nach Background bereits den allgegenwärtigen Rise Records-Stempel, so beweist das Label noch immer mit Ausnahmebands und stetigem Output eine Art Gespür, welches mit Lastenträgern wie SECRETS eher wie ein ausgeleiertes Gummiband erscheint. Auch wenn man dem kalifornischen XYZ-Core-Gespann anrechenen muss, dass bis zur Veröffentlichung von „The Ascent“ gerade mal ein gutes Jahr auf der Bandbio wütet, darf dieser modisch und nullachtfuffzehn-like klingende Genre-Filler nur mit einer wage abgeklungenen Handbewegung auf eine rosige Zukunft gucken. Oft endet so ein kurzweiliger Nasch-Spaß nämlich bereits nah am Anfang seiner selbst: Mit dem Verlassen des Kaufmannsladens in Richtung Öffentlichkeit.


Tracklist:

01. Genesis
02. The Oath
03. Somewhere in Hiding
04. The Heartless Part
05. 40 Below
06. Melodies
07. The Best You Can't Be
08. Blindside
09. The Hardest Part
10. You Look Good In Plastic
11. The Ascent

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.