Plattenkritik

Shadows Fall - Retribution

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Info

Release Date: 15.09.2009
Datum Review: 03.10.2009

Shadows Fall - Retribution

 

 

“...legen sie jetzt das nächste Brett nach, was ihnen wohl endlich den wohlverdienten Durchbruch bringen wird"

Bitter für eine Band, von ihren eigenen Nachahmern gefressen zu werden. So sind SHADOWS FALL seit ihres Senkrechtstarteralbums „The Art Of Ballance“ (2003; die Einleitung bezieht sich auf dieses Album), bei dem sich die positiven Kritiken überschlugen, etwas in der Versenkung verschwunden. Immer noch gut, sicherlich, aber überragend waren andere. Doch jetzt kommt „Retribution“ und wird über ein eigens dafür von der Band gegründetem Label veröffentlicht. Immer noch ist die NWOAHM zu spüren, aber SHADOWS FALL sind aus den Kinderschuhen herausgewachsen und zeigen sich gereift, homogen und überraschend aggressiv. „Retribution“ ist auf mehreren tragenden Säulen aufgebaut worden. Zum Einen ist die Gesangsleistung von Brian Fair auch als solche zu bezeichnen, denn lieber Herr Heafy, das ist eine Stimme! Sowohl der Thrash Vibe als auch die vielen Cleanparts sind kräftig und sprühen vor Charisma. Aber nach wie vor streut Brian gezielt Kraftausbrüche ein, womit das ohnehin griffige Material zusätzlich mit einen Ruck zum Druck versehen wird. Dann stimmen die Hooks, egal welcher Song (no filler, all killer!) angespielt wird, die Melodiebögen sitzen und offenbaren Langzeitwirkung. Jonathan Donais spielt Soli wie noch nie zuvor in seiner Karriere, Jason Bittner bearbeitet sein Kit wie Ausgedörrter, der dreißig Jahre ohne ... auf die ... gelassen wird. Aber worauf kommt es denn wirklich an, um die Spreu vom Weizen zu trennen? Richtig, kommen wir zu den Riffs. Sie versetzen den Hörer in eine Atmosphäre des Aufatmens, endlich mal wieder ein Album in den Händen zu halten, dass einerseits in der Moderne arrangiert wurde, aber auch die Vergangenheit mit einbezogen hat. Und das immer mit dem nötigen Punch versehen, so dass keine Anbiederung an Verkaufszahlen, sondern Esprit losgelassener Metalmaniacs erkennbar ist. Große Überraschung und ganz klar eines der besten Modern Metal Alben der Gegenwart und somit ohne wenn und aber ein Pflichtkauf!!

Tracklist:
1. The Path to Imminent Ruin
2. My Demise
3. Still I Rise
4. War
5. King of Nothing
6. The Taste of Fear
7. Embrace Annihilation
8. Picture Perfect
9. A Public Execution
10. Dead and Gone

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Clement

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Ich fühle mich zu alt