Plattenkritik

Silver Snakes - Year Of The Snakes

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Info

Release Date: 14.03.2014
Datum Review: 16.03.2014

Silver Snakes - Year Of The Snakes

 

 

In Sachen Bridge Nine Records und bei dem in der Band-Info praktizierten „Name-Dropping“ muss man eigentlich automatisch zumindest im weitesten Sinne an Hardcore denken. „Year Of The Snakes“ wurde im Studio von Gitarrist Alex Estrada aufgenommen, welcher u.a. schon für NAILS, TOUCHÉ AMORÉ und JOYCE MANOR gearbeitet hat. Gemixt wurden die Songs beim Hardcore Urgestein Brian McTernan, um dann von Jay Mass von DEFEATER gemastert zu werden.

Musikalisch sollte man sich davon dann aber doch nicht täuschen lassen. Sicher könnte man sich irgendeiner der zahlreichen Sub-Hardcore Bezeichnung bedienen, um zu versuchen den Sound von SILVER SNAKES zu beschreiben, in erster Linie sind die Jungs aus Los Angeles für mich jedoch eine Rockband. Schlagzeug und Bass treiben dabei die Songs stetig nach vorne und die Gitarren legen sich mal rhythmisch darüber, um das ganze Soundgefüge mit noch mehr Drive zu versehen, an vielen anderen Stellen werden aber dezente melodische und groovige Lines auf das Grundgerüst oben drauf gesetzt. Herrausragend für mich ist auf alle Fälle der Gesang von Alex, relativ vielschichtig und immer bemüht auch wirklich zu singen und nicht „nur“ zu schreien. Seine Stimme hat zudem eine angenehme Klangfarbe, welche hier auch einen wirklichen Wiedererkennungswert darstellt. Ziemlich düster startet Song Nummer drei „All Your Eye“ mit cleanen Gitarrenläufen, die fast schon an TITO&TARANTULA's Auftritt in „From Dusk Till DAWN“ erinnern, hier würden SILVER SNAKES mit diesem Song eine ebenso gute Rolle abgeben, auch wenn der Song zum Ende hin noch richtig heavy wird. Weiter geht es mit „Red“ und nun ganz auf akustische Gitarre und Gesang reduziert, das Tempo wurde rausgenommen und klingt noch schwermütiger und melancholischer. „Sundance“ im Anschluss ist wiederum ein wirklich guter grooviger Rocksong, welcher mehr mit Bands aus den 90ern wie z.B. SOUNDGARDEN gemein hat, als mit heutigen Hardcore Bands.

Zum Ende des Albums wird mehr und mehr das Tempo weiter rausgenommen und SILVER SNAKES wandeln auf Stoner Rock Pfaden, auch hier geben sie keine schlechte Figur ab, so schaffen sie es ein sehr dichtes und intensives Gefüge zu bilden.Tortzdem dann aber doch ganz einfach nicht mehr so packend und berührend wie die erste Hälfte von „Year Of The Snakes“. So bleibt in Summe auch „nur“ ein gutes und keine überragendes Album, wie man nach den ersten Songs evtl. hätte vermuten können. Dennoch sollte man den Songs auf alle Fälle mal einige Zeit widmen.

Trackliste:
1. Four Crows
2. Smokestack
3. All Your Eye
4. Red
5. Sundance
6. Grey Wolf Wild
7. Fox And Embers
8. Vivora
9. No Color
10. Lock
11. In Our Bones

Autor

Bild Autor

Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse