Plattenkritik

Siva. - Same Sights, New Light

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Release Date: 03.07.2009
Datum Review: 17.08.2009

Siva. - Same Sights, New Light

 

 

Von Herbst oder Winter ist in unseren Breitengraden noch nicht im Traum die Rede, da veröffentlichen Siva. aus Berlin ihr zweites Album, das so herbstrührig und -ruhig daherkommt, wie die Vögel jetzt schon klammheimlich gen Süden verschwinden.

Auch wenn Siva. auf dieser Platte, wie bereits auf der vorangegangenen gewohnt synthetisch daherkommen, möchte man kein einziges Mal die Höhen an der Anlage herunterregulieren. Das ist bei solchen Bands leider zu oft der Fall. Kein Gequietsche bei Siva. Vielmehr plätschert der Synthiesound sanft, ruhig und vollkommen unter den handgemachten klassischen Indiepopelementen daher, ohne jedoch langweilig oder zu unaufregend zu werden.

Liebevoll und perfekt arrangierte Songs veranlassen einen dazu, auch mal mit geschlossenen Augen genauer hin zu hören, um jeden einzelnen versteckten akustischen Federstrich entdecken und genießen zu können. Der teilweise so volle Klang haut einen stückeweise aus dem Hocker. Dass man dort auf einmal einen Song findet, welcher einen mit 6/8 Takt aus eben jenem bringt, macht die Sache nicht weniger interessant.

Auf der anderen Seite finden sich auf dieser Platte aber auch wunderbare Songs, die ganz ohne größere Hilfsmittel auskommen. Lediglich Gitarre und die Stimme von Sänger Andreas schaffen es, dass man sämtliche anderen möglichen musikalischen Stilmittel auch nicht misst. Purer Purismus und gerade das macht es so hörbar. Man möchte an Q And Not U denken, oder gar an die fulminanten Notwist. Aber irgendwie passt das doch so gar nicht. Siva. sind runder, sanfter, bei gleicher Wahl der Stilmittel.
Wer jetzt schon überlegt, was er auf einen melancholischen aber nicht depressiven Herbstmix packen möchte, dem sei zu dieser Platte geraten.

Was an dieser Stelle noch anzumerken bliebe, wäre das Artwork der Platte an sich. Booklet und Hüllle passen sich optisch diesem Werk so gut an, dass man wieder einmal merkt, dass Musik vielleicht doch mehr als nur Akustik ist.

by Jule

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René

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