Plattenkritik

Sleeping Giant - Kingdom Days In An Evil Age

Redaktions-Rating

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Release Date: 12.07.2011
Datum Review: 21.07.2011

Sleeping Giant - Kingdom Days In An Evil Age

 

 

SLEEPING GIANT polarisierten, SLEEPING GIANT polarisieren und SLEEPING GIANT werden auch mit ihrem neuen Album erst recht polarisieren.
Ob man nun christliche Bands befürwortet, ablehnt oder einfach akzeptiert ist wohl auf ganzer Linie abhängig vom Gedankengut des einzelnen und gerade das ist gut so.
SLEEPING GIANT haben nun ihr neues Album „Kingdom Days In An Evil Age“ veröffentlicht.
Ich selbst finde die Diskussionen um Spirt-Filled Hardcorebands eigentlich ausgelutscht, jedoch kommt man mit der Platte von SLEEPING GIANT um diese Diskussion nicht mehr herum.
Bei den meisten Bands geht es bei der Veröffentlichung ihres Albums um ihre musikalische Leistung. Mit den Texten drückt die Band ihre Message aus, oftmals hinter dem musikalischen Aspekt steht. SLEEPING GIANT drehen den Spieß um und machen die Texte zum Album.
Musikalisch bricht SLEEPING GIANT mit dieser Platte nicht in neue Sphären, kann aber an die bisherigen Leistungen anknüpfen. Der Sound ist sperrig, kantig, rau und hat immer noch diesen „bestialischen Groove“, wie Torben ihn bereits im ersten Album so schön beschrieben hat. „Kingdom Days In An Evil Age“ hat an sich alles, was es musikalisch braucht um Aufmerksamkeit zu erhalten. Extra will ich die wirklich absolut markante, angepisst klingende Stimme des grandiosen Tommy Green hervorheben. Seine Schreistimme ist einfach für den Sound von SLEEPING GIANT gemacht. Mit
Frankie Palmeri (EMMURE) wurde zudem auch ein passender Gastsänger gefunden der auf „Eyes Wide Open“ ein wunderschönes Duett trällert.
Lyrisch, und ich bin selbst wirklich passionierter Christ, geht SLEEPING GIANT einen weiteren Schritt (zu weit) in das extreme. Bands wie FOR TODAY, AUGUST BURNS RED oder UNDEROATH nehmen ja ebenfalls keine Blatt vor den Mund und stehen offen in Interviews etc. zu ihrem Glauben. Was ich persönlich sehr gut finde, aber das tut hier nichts zur Sache. SLEEPING GIANT jedoch nehmen wahre Lobpreistexte, wie man sie im Gottesdienst singen könnte und drücken sie in ihre Songs hinein, was vor allem bei Nicht-Christen für wirklich verständliche Provokation sorgt. Tommy schreibt seine Texte so, wie er mit einem Christen von Angesicht zu Angesicht reden würde und somit ist die eigentliche Hörerzielgruppe klar festgelegt.
Nach dem 457 .„Halleluhja“ und immer wiederkehrenden Lobpreisjingles ist jedoch auch für den Christen eine Grenze.
Bei der Deluxe Version gibt es dann 14 Tracks und fast eine Stunde Musik. SLEEPING GIANT schaffen es jedoch nicht den Hörer auf solch lange dauert wirklich zu unterhalten.
Spätestens ab Lied 7 (Halbzeit) kann man den Raum verlassen und beim wiederkommen bemerkt man gar nicht mehr, dass ein weiteres Lied aus den Lautsprechern dröhnt.
SLEEPING GIANT versinken nach diesem Album weiter im nichts. Einzige wirklich heraus stechende Leistung bleibt „Eyes Wide Open“ und das wohl Hauptsächlich wegen Gastsänger Frankie. Schade.

Tracklist:
01 – Throne Room Militance
02 – Dead Men Walking
03 – Eyes Wide Open
04 – The Cross Is Suicide
05 – Icxc
06 – Tithemi
07 – Tongues Of Fire
08 – Jehovah Shalom
09 – The Unnamable Name
10 – Moning Star
11 – Enthroned
12 – Defiance*
13 – Father To The Fatherless*
14 – Holy Is The Lamb*

*Deluxe Edition

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Mitch

Autoren Bio

Mitch // 26 // München // Wanderlust // Roadtrips // hope.faith.love