Plattenkritik

Sleeve - Masqueraders Hometown Report

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Release Date: 19.11.2010
Datum Review: 31.01.2011

Sleeve - Masqueraders Hometown Report

 

 

Polynomfunktion, Normalvektorform, natürlicher Logarithmus? Nee, nicht Abi. Hardcore!

Auf SLEEVE´s „Masqueraders Hometown Report“ reicht ein einfaches Uff-ta-Uff-ta nicht aus, hier wird kalkuliert und abgewogen, dass es unterm Schopf qualmt und raucht. Bei „Transmission“ oder „Digital Playground For Roaming Kids“ ist alles erlaubt: Der Knüppel aus dem Sack, melodieangereicherte Ansätze oder Slapbass. Frisch, kalt und zugleich verworren („Eloquence“), gerne auch am Rande des Wahnsinns - aber immerzu mit klarer Chaos-Kante(„Roswell Overdose“). Nicht das kleine Einmaleins des ABC-Cores, sondern schlicht alles an Core- oder Metalverwandtem findet sich unter konzeptioneller Feder im „Masqueraders Hometown Report“ wieder. Pürierstab an und reingehalten, so wird jeder Song eine akustische Herausforderung. Die Berliner punkten innerhalb der 30 Minuten / 11 Songs also mit Witz und fehlendem Gerüst, teilweise driften die Songs im Sekundentakt unvorhersehbar ab und durch den Wolf, dass einem schier Hören (und Hören) vergeht. Stimmbandmasochist „Dude“ reitet seine Jungs verlässlich durch schleppende, sludgige Parts, wahllos-noisige Brachialgewalten und rohes, bollerndes Coregut, fordert die Lauscher und das logische Verständnis des Öfteren auf Hörerseite ab und definiert klar ein einfach nicht vorhersehbares Stück Musik.
Andere Leute können sich ihre Telefonnummer nicht merken, SLEEVE schreiben solche Songs. Hut ab.

Tracklist:

01.Homecoming
02.Transmission
03.Replace & Forget
04.Digital Playground For Roaming Kids
05.Limbo Circles
06.Eloquence
07.Roswell Overdose
08.Empires True Silhouette
09.Room622:Past Is Never Dead
10.Documents
11.Ghosts And Famous Trails(Secrets Of The Vagabond)

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.