Plattenkritik

Snack Truck - Harpoon

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Release Date: 01.01.1970

Snack Truck - Harpoon

 

 


Bereits lange im Vorfeld hörte man von einer Band namens Snack Truck, denen mal wieder prophezeit wurde, dass sie womöglich DIE neueste Innovation am Chaos-Hardcore Firmament seien. Was nun an dieser Vorhersehung dran ist wird mit dem Debüt-Album des Duos aus Philadelphia beantwortet.

Snack Truck liefern uns 11 Songs, die nicht eindrucksvoll die musikalische Bandbreite und das Talent der Zwei beweisen, sondern den ahnungslosen Hörer durch eine Mischung aus brutalen, intensiven Hardcore Attacken und jazzig-noisigen Gitarren, ein ums andere mal in Erstaunen versetzen. Das eigentliche Herzstück ist jedoch das verdammt tighte und super komplexe Drumming, bei dem euer Durchschnittsschlagzeuger verzweifeln wird, und seine Sticks besser gleich dem Sperrholz übergibt. Wirklich Wahnsinnig! Als eindrucksvoll erweisen sich auch die sehr seltsam gestimmten (oder gespielten) Gitarren, die sich meist in den unteren Regionen des Tabs abspielen, während der Sänger im Staccato-Rhythmus kreischt wie nichts Gutes. Man fragt sich nicht selten ob es überhaupt Gitarren oder uralte Synthies sind, die die Snack Truck Jungs dort benutzen. Hin und wieder werden leichte Brocken an Electro- und ruhigeren Interludeparts zwischen die Songs gesät, die man nach dem sonst ziemlich heftigen und kranken Output des Zweiers dringend nötig hat.

Was mir allerdings ein unlösbares Rätsel bleibt ist das Line-Up. Im Booklet wird die Band als Duo vorgestellt, aber direkt darunter steht, dass die Drums, die Vocals und die Gitarre von zwei anderen Leuten eingespielt wurden. Da fragt man sich doch…

Insgesamt fiel es mir schwer mich mit diesem Machwerk anzufreunden, aber nach zwei oder drei mal Hören, kann ich anfangs erwähnte Prophezeiung nur nachvollziehen. Vielleicht nicht „das nächste große Ding“ im Szenedschungel, aber energetisch, engagiert und durchaus innovativ. Wer Lightning Bolt mochte, der wird auch hier seine wahre Freude haben.

Die Lp-Version von "Harpoon" kommt übrigens auf Narshardaa Records raus !

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Werner

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