Plattenkritik

Soulfly - Omen

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Release Date: 21.05.2010
Datum Review: 15.05.2010

Soulfly - Omen

 

 

Es war schon spät, die Menge ausgelaugt. Der Heimweg lag in der Luft und fraglich, ob SOULFLY den übrig gebliebenen noch Bewegungen entlocken können. Schließlich ist es nicht so einfach, als letzte Band an einem langen Festivaltag, der von Schwüle und beißender Sonne begleitet wurde, zu bestehen. Zumal an diesem Tag bereits andere Hochkaräter die Meute zum Ausrasten brachten. Aber dann erklangen die ersten Töne und es gab kein Halten mehr...Die Erinnerung an einen Staub und Schweiß hinterlassenen Auftritt beschreibt die Klasse der Band um das ehemalige SEPULTURA Aushängeschild Max Cavalera, der ohne Puder und Schminke seit sieben Alben nun bereits sein ehrliches, authentisches und höchst aggressives Statement zur Umschiffung der Stagnation im Metalzirkus abgibt. Und „Omen“ ist derart gut geworden, dass die letzten Reunion Rufe für immer im Morast des $$-Sumpfes ersticken sollten. Denn ohne viel Brimborium hauen die vier Herrschaften ein auf jung gebliebenes Lehrstück für abwechslungsreichen Metal heraus. Unterstützt von interessanten Gästen wie den psychotisch aufsingenden Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) auf „Rise Of The Fallen“ und den Maschinenöl gefressenen PRONG Mastermind Tommy Victor bei „Lethal Injection“ stürmen sie weiterhin die von ihnen mit erschaffene Hüpfburg. Ihre Waffen sind Dynamik und Dynamit, beides ist auf „Omen“ in hohem Maße vorhanden. Natürlich lässt es sich Max nicht nehmen, modern ausgeprägte Thrash Metal Zitate zu rezitieren, schließlich hat er mit Marc Rizzo einen begnadeten und völlig unterbewerteten Gitarristen im Lineup. Einzelne Stücke herauszugreifen ist nicht von Nöten, da die Gesamtheit dominiert und keine Durchhänger den Weg bis zur obligatorischen Fortsetzung der instrumental gehaltenen SOULFLY Reihe hörbar sind. Schwächen, Einbrüche oder Ideenverfall sind nach wie vor im Hause SOULFLY Mangelware und damit ist „Omen“ mit dem Stempel „as fuck as possible“ zu versehen.

Tracklist:
1. Bloodbath & Beyond
2. Rise Of The Fallen
3. Great Depression
4. Lethal Injection
5. Kingdom
6. Jeffrey Dahmer
7. Off With Their Heads
8. Vulture Culture
9. Mega-Doom
10. Counter Sabotage
11. Soulfly VII

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Clement

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Ich fühle mich zu alt