Plattenkritik

Sound Of Guns - Angels And Enemies

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Release Date: 30.03.2012
Datum Review: 23.04.2012

Sound Of Guns - Angels And Enemies

 

 

Ohoho. Es ist dieses fast schon stereotype Refrainmuster moderner Rockbands, diese ewig gleichen Chöre, diese U2-Gedächtnisstellen welche die moderne Rockmusik zusehends verwässern. Auch die Liverpooler SOUND OF GUNS wollen geballte Rock-Authenzität mit der Stadiontauglichkeit von U2 und dem Bombast von THE VERVE vermischen. Dazu surren mehr oder weniger geschickt platzierte Post-Rock-Riffs aus den Boxen - anders gesagt, ein überraschend homogenes Album.

Natürlich baut alles auf den Refrain auf. Er ist das Highlight eines jeden Songs, setzt Widerhaken und macht "Sometimes" erst zum Ohrwurm. Erst der Refrain verleiht "The Oceans, The Seas, The Rivers" diese fast schon überquillende Dramatik, während im Hintergrund die Gitarren flirren. Es sind die Momente in denen sich SOUND OF GUNS so richtig wohlfühlen. Hier können sich die fünf Briten richtig ausleben, hier packen sie die richtig großen Melodien aus, vornehmlich mit einem großen Pop geschrieben. Natürlich würde man sich hin wieder die oder andere Kante wünschen, manchmal sehnt man sich regelrecht nach der ungewaschenen Hand. Aber es sind diese Momente in denen "Angels And Enemies" so richtig flutscht, in denen man zusammen mit 10.000 weiteren Kehlen auch die gehassten "Ohohos" mitbrüllen will.

Natürlich spielen SOUND OF GUNS poppigsten Pop-Rock, und selbst hier wird das Rock nur kleingeschrieben. Dennoch beweisen die Liverpooler durchaus jugendlichen Charme und haben freilich auch das Potenzial die Generation 30 SECONDS TO MARS zum Kreischen zu bringen. Das kann die allesamt soliden Songs aber nicht verwässern. Einen Großteil trägt dazu auch Sänger Andrew Metcalfe bei. Schmachtend, sehnsüchtig, auffordernd, variabel - das komplette Repertoire eines modernen Rocksängers. So ist "Angels And Enemies" ein durchaus als schön zu betitelndes Album für die eher anspruchslosen, entspannten Abende am örtlichen Baggersee. Muss es ja auch mal geben...

Tracklist:

1. Sometimes
2. Antarctica
3. The Oceans, The Seas, The Rivers
4. Flash Of Light
5. The Whites Of Your Lives
6. Silicon
7. Guide
8. End Of The World
9. The Leaning
10. Of Our Own Invention

Autor

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.