Plattenkritik

Stench - In Putrescence

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Info

Release Date: 01.11.2010
Datum Review: 18.10.2010

Stench - In Putrescence

 

 

Und noch eine Scheibe aus dem Hause Agonia Records, ebenfalls aus Schweden, dem Geburtsland des Todesbleis, das uns seit Generationen um die Ohren gehauen wird und selten so authentisch und filigran zugleich ist, wie hier.
Ob das im Bezug auf STENCH auch gilt, bleibt jedem selbst überlassen. Was muss man über dieses schwedische Trio wissen? Nun, natürlich spielen sie, wie einige aus den Hallen Agonias, Death Metal der alten Schule. Auch soundtechnisch sind sie eher dem Gestern zu zuordnen, als der Technik der Gegenwart. Das liegt wohl daran, dass der (anscheinend) Hausmischer Tore Stjerna in seinen Necromorbus Studios daran rumwerkelte. STENCH klingen daher roh und wild. Die Drums sind meiner Meinung nach nicht getriggert worden, wodurch Schläger Jonka für seine Band schon mal einen Pluspunkt raushaut, auch wenn er nicht der individuellste Drummer zu sein scheint. Blast, Fill, Blast, Ride, hier ein Offbeat, wieder Blast. Ist in Ordnung, kennt man aber auch besser. Die Gitarren haben diesen typischen Proberaum Klang, der in meinen Ohren immer etwas zu sehr nach Kreisssäge klingt oder nach Amateur-Equipment. Ist mit Sicherheit gewollt, aber gefällt mir eben nicht. Ausserdem sind sie viel zu weit nach hinten gemischt. Davon abgesehen hätten sie auch nicht viel zu bieten gehabt. Im Gegensatz zum Bassspiel des Live-Mitglieds Anton: Sein Instrument ist neben Drums und Gesang, das lauteste im Master; und das auch vollkommen zurecht! Zwar darf man hier kein Spiel wie bei OBSCURAs Jerden Paul Thesseling erwarten, jedoch greift der Mann am Bass den Songs qualitätiv unter die Arme und sorgt hier und da mit guten Läufen für Abwechslung, in dem sonst recht tristen Gewand von „In Putrescence“.
Empfehlenswert für Hörproben sind meiner Meinung nach das unglaublich frisch und (darf ich es sagen?) melodische „Breath Of The Rottenness“. Hier kommt zum ersten Mal wirklich Hörspaß auf. Ein Song der eher nicht repräsentativ für diese Platte ist, durch seine HC-Punk- und Thrash-Anleihen. Allerdings verfällt der Song ab 2:20 Minuten wieder in seine wenig überraschende Herangehensweise. Schade. Der Gesang sagt mir gar nicht zu. Es bewegt sich immer im Midrange-Bereich und bringt im Grunde kaum eine klangliche Farbveränderung mit sich.
Ich finde diese Platte ziemlich langweilig, auch wenn in der PM (wie nicht gerade selten) geschrieben steht, das Fans von ENTOMBED und GRAVE STENCH definitiv feiern würden. Naja, dem kann ich nicht zu stimmen. Tut mir leid.

Tracklist
1.The Blackness
2.Face Of Death
3.Ghosts
4.Breath Of The Rottenness
5.The Fire
6.Crimson Hills
7.Drenched In The Light
8.The Ones Who Rot

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.