Plattenkritik

Stonegard - From Dusk Till Doom

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 05.09.2008
Datum Review: 09.01.2009

Stonegard - From Dusk Till Doom

 

 

STONEGARD haben sich kurz nach der European Edition ihres zweiten Albums „From Dusk Till Doom“ aufgelöst, so dass beim Genuss dieses großen Werkes ein bitterer Beigeschmack bleibt. “In the best Rock N Roll tradition we could not find a way to continue our work together, and therefore chose to put an end to things right away“ begründete die Band den Split, und die verschiedenen Ausrichtungen der einzelnen Members ist das Herausragende an diesem Album inklusive der Tatsache, dass diese genial miteinander verbunden wurden. Den Stil der Norweger zu beschreiben fällt aufgrund der musikalischen Vielfalt schwer, angefangen vom modernen Metal über Thrash, Death, Grunge und dem im Titel angesprochenen Doom finden sich auch progressive sowie alternative Momente (das Debüt "Arrows" war hingegen noch sehr stark vom Stoner Metal geprägt). Wenn dann noch stampfende Parts, die MACHINE HEAD als Chorknaben degradieren auf grindige Black Metal Rasereien treffen, die immer melodisch und strukturiert sind, gibt es kein Halten mehr und STONEGARD lässt alles vergessen. „From Dusk Till Doom“ ist äußerst vielschichtig und im höchsten Maße intensiv, so dass ein Gänsehautgenuss über neun Songs entsteht. Vor allem bestechen sie dann, wenn Nerven zerreißende, sich kurz vor der Explosion befindliche Passagen mit einer Urgewalt entladen, die einem brechenden Staudamm ähneln, der eine dahinterliegende Stadt dem Erdboden gleichmacht und einfach mitreißt. Über allem behauptet sich Sänger/Gitarrist Torgrim Torve, der mit seiner ausdruckstarken Stimme allein bei diesem Damm Risse verursacht. Er beschränkt sich nicht nur auf seine kräftige, klare Stimme, sondern setzt auch mit Shouts, Screams und Grunts Akzente und holt die Songs vom Ursprung der harten Musik in die Gegenwart extremerer Gefilde. Die Band hat es geschafft, alle musikalischen Raubtiere in einen Käfig zu pferchen und ihnen eine Richtung vorzugeben, so dass „From Dusk Till Doom“ an einem Strang zieht. Allerdings ist auch nachvollziehbar, dass eine solche Zügelung nur eine Momentaufnahme ist und keine weiteren Alben möglich schienen, da der Raubtierkäfig dafür wohl viel zu zerbrechlich gewesen wäre. So muss „only the best die young“ konstatiert werden, STONEGARD haben sich nach einem Album aufgelöst, dass sie nicht und wahrscheinlich auch keine andere Gruppe jemals übertreffen können. „From Dusk Till Doom“ ist ein Glücksfall für jeden anspruchsvollen Liebhaber härterer Metalkost und ein gnadenlos gutes Überalbum. Vielen Dank dafür!!

Tracklist:
01. From Dusk Till Doom
02. The Last Good Page
03. Morpheon
04. Crooked Feathers
05. Helios, Cursed
06. Rescue
07. S&C
08. Blade
09. Locust

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Clement

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Ich fühle mich zu alt