Plattenkritik

Strings Of Consciousness - Our Moon Is Full

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Release Date: 01.01.2008
Datum Review: 13.04.2008

Strings Of Consciousness - Our Moon Is Full

 

 

Wenn sich 9 Ausnahmemusiker aus aller Welt durch das wundersame Internet zusammenschließen, dann ist es bis zu abgehobenem Avantgarde Pop nicht mehr weit. Dass es soweit meist gar nicht kommt, verdeutlich noch einmal, die großartigen Fähigkeiten des folgenden Kollektivs.

Das Debüt „Our Moon Is Full“ ist in seiner Gesamtheit ein verstörendes Kunstwerk zwischen Jazz, Noise und gespenstischer Klangkulisse. An Coltrane erinnernde Saxophon Flächen gehen über in Spoken Word Geschichten über Cowboys und ein Theramin gibt’s auch noch dazu. Harfen, Computerbeats, Streicher, alles verschmilzt zu Soundcollagen, die so auch in einem Lynch Film nicht überraschen würden (was nicht verwundert – immerhin war Barry Adamson als Filmmusiker für ebendiesen tätig). Das wirkt beizeiten, als hätten die STRINGS OF CONSCIOUSNESS das Medikamentenschränkchen der TV ON THE RADIOs geplündert, manchmal als hätte NICK CAVE das Streicherensemble einer 70er Prog-Band entführt (was nicht verwundert – immerhin war Barry Adamson auch bei den BAD SEEDS tätig), und oft auch einfach wie eine in die Länge gezogene Jam-Session.

Obwohl „Our Moon Is Full“ zum Ende hin in eher Ambientlastige Gefilde abdriftet, gibt es mit Songs wie „Crystalize It“ fast schon Industrialartige Stücke. „Our Moon Is Full“ ist kein einfaches Album, und es wird garantiert nicht jedem Freude bereiten – interessant ist es aber allemal, und wenn man sowieso schon glaubt, das eigene Leben wäre ein Lynch Film, dann wird man auch in diesen merkwürdigen Arrangements Sinn entdecken können.

Tracks:

1. Asphodel
2. Crystalize It
3. Cleanliness Is Next To Godliness
4. Sonic Glimpses
5. Defrost_Oven
6. While The Sun Burns Out Another Sun
7. In Between
8. Midnight Moonbeams

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Dennis

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