Plattenkritik

Survive This! - The Life You've Chosen

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Release Date: 29.10.2013
Datum Review: 09.11.2013

Survive This! - The Life You've Chosen

 

 

Oh mein Gott! Was ist nur aus einem Label wie Epitaph geworden? In den Katalog des einst durchaus für Qualität stehenden Namens aus LA reihen sich immer wieder Ausfälle bis totale Blindgänger. So verhält es sich auch mit dem neuesten und sicherlich heissesten Müll namens SURVIVE THIS! aus Las Vegas.

Was? Ihr habt noch nie von den total catchy und netten fünf Jungs gehört, die dieser Tage Ihr Debüt auf den Markt via Epitaph werfen? Schande über Euer Haupt, echt jetzt! Die sind nämlich sowas von angesagt und definitiv das nächste große Ding! Und überhaupt – produziert wurden die überdies noch von Ronnie Radke. Ronnie wer? Ja, genau so ging es mir auch. Laut dem duften Sticker auf der Platte ist das der Mikrofonschänder von einer Band namens FALLING IN REVERSE. Auch noch nie gehört? Macht nichts, sind in etwa so wichtig wie die Müllabfuhrtermine schon ein Jahr im Voraus zu wissen.

Aber zurück zum Thema. Zurück zu SURVIVE THIS!. Das Beste an der Platte: man hört der Band an, dass sie noch so absolut keine Ahnung davon haben, in welche Richtung sie nun denn jetzt wirklich gehen wollen. Mehr so Richtung BLINK 182 oder umgekehrt ab zur ganz harten Hartwurstfraktion, also Volldampf Richtung Metalcore mit entsprechendem Growlgollum. Sicher könnte auch ein Mix aus Beiden toll sein, wäre er gut gemacht. Entdecke den Fehler! Gefunden?

Mit beiden Augen stur auf die musikalische Radiolandschaft starrend, hat man einem der süßen Jungs anscheinend auch zum letzten Geburtstag einen Synthesizer geschenkt. Hat er sich bestimmt gefreut. Und der Rest der Rasselbande auch. Anders ist nämlich der oft konzept- und sinnfrei wirkende Einsatz dieses Allheilmittels nicht zu erklären, zumal er hie und da auch noch so derb daneben in den Vordergrund gemischt wurde vom Meister Radke, dass man sich unweigerlich fragen muss, welche Drogen er sich eingepfeffert hatte. Und vor allem wieviel! So wie es einen Führerschein für's Autofahren gibt, sollte dies auch in den USA für den Umgang mit Drogen eingeführt werden. Und für die Handhabung von Synthesizern.

Bestes Beispiel für den angestrebten Popappeal der Band ist unter anderem der Song „Wrong Direction-Hey You“ - selbst eine Rihanna'sche Produktion wirkt dagegen noch tiefgründig und ansprechender.
Doch auf einzelne Songs der insgesamt elf Tracks einzugehen wäre schlicht Verschwendung von Webspace. Das Debüt des Fünfers kann getrost als belanglose, einfallslose Grütze bezeichnet werden, sowohl in musikalischer als auch in textlicher Hinsicht.
Wütend macht mich in dem Zusammenhang die Tatsache, dass da draußen noch so viele talentierte Bands ihr unentdecktes Unwesen treiben müssen, während solche Brechkrampf auslösende und völlig talentfreie Wesen ihren Müll mit Hilfe eines nicht gerade sehr kleinen Labels unter das Volk schmeißen dürfen. Hin und wieder werden SURVIVE THIS! auch gerne als Post-Hardcore bezeichnet; für mich ist das aber gerade mal Post-Kompost!

Tracklist:
1.The Life You've Chosen
2.Pardon Me
3.Where I Belong
4.Coming Clean Takes Heart
5.The Seed
6.10 Years I'll Never Be The Same
7.The Story Falls
8.Wrong Direction “Hey You“
9.Lessons In Deception
10.Sail Away
11.Father

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Markus L.

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Wenn mich interessieren würde, was andere über mich denken, könnte man sicherlich mit mir über meine Einstellung und den ganzen Bla diskutieren. Tut es aber nicht, ergo kann man es sich auch ersparen. Beratungsresistent eben!