Punkrock ohne Bart und Pipi in den Augen, dafuer mit kaputten Chucks und DuraCell-Schalgzeug. John Collura, Sean-Paul Pillsworth und Justin Meyer entscheiden sich freien Geistes fuer letzteres und klingen auf ihrer Debut-EP nach der lang ersehnten Zeitmaschine ins surfende Kalifornien der Spät-90er Jahre.
Die Kurzform: Collura nannte THE ATARIS vor geraumer Zeit sein Zuhause, Pillsworth NIGHTMARES FOR A WEEK. Zusammen mit Meyer und Livegitarrist Mike Saffert von HIDDEN IN PLAIN VIEW stossen die Punkrocker im Fortschrittsalter auf eben jenes an und mischen auf herrlich erfrischende Art und Weise NO USE FOR A NAME mit den GAMITS. Die Details: "Bad Advice" ist der rasante und pikante Melodycore-Hit, nach dem die letzten Sommertage lechzen. Klischees? Ja, bitte! Skatepunkbeat, Background-Harmonien a la Matt Riddle, kein Hauch von Kinkerlitzchen. "Do You Feel Any Better?" bietet lufitges Midtempo, gefaehrlich vertraute Refrain-Hookline, kompaktes Songwriting und darf den zuvor genannten ATARIS gerne grosszuegig in die Suppe spucken. Dabei klingen THE RED OWLS tiefenentspannt und eigentlich viel zu transparent - "Party Lines" etwa hätte anno Melodycore dank Galoppdrums und Hagelzucker-Chorus die Fat Wreck Compilation zwischen DIESEL BOY und GOOD RIDDANCE verziert. Diese Reise zum Gipfel der Jugend mag ein Aspekt sein, warum das Trio (+ Livegitarrist) so befreiend und bekömmlich daherkommt. Die jahrelange aktive Erfahrung inmitten des Genre-Zirkus ein zweiter. "Do You Feel Any Better?" jedenfalls kann und will der überfällige Deja-Vu-Moment in Form einer lang anhaltenden Freundschaft unter Punkrockern, Emokids und Pantoffelhelden sein.