Plattenkritik

The Boy Will Drown - Fetish

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Release Date: 18.05.2009
Datum Review: 23.03.2009

The Boy Will Drown - Fetish

 

 

“ We didn’t really set out to be a tech band, we just like fast music with chaotic structures” Was sollen denn junge Kerle aus Norwich/Colchester (England) machen, wenn sie in einer öden Gegend wohnen? Gegen die Langeweile geht das Quartett mit Brutalität, Schnelligkeit und Wahnsinn vor. Rasender Death/Grind mit einem gehörigen Tech Metal Einschlag wird auf ihrem Debüt „Fetish“ entgegen des aktuell angesagten Deathcore Trends zelebriert. Dabei ist dieser Mix auch geprägt durch eingängige Momente und einer Prise Andersartigkeit. Diese besteht daraus, das THE BOY WILL DROWN (der Bandname ist aussagegemäß deshalb gewählt worden, weil er überhaupt keine Aussage hat oder irgendeinen tieferen Sinn ergeben soll) die Raserei durch doomige Passagen ergänzen, in denen der die Tonleitern hoch und runter balancierende Sänger fast emotional growlt und so einen abartig schönen Chorus kreiert. Oder aber in diesen Ruhemomenten wird die Instrumentalfraktion dermaßen smoothy, dass besondere Gegenpole zwischen friss mich und lieblich geschaffen werden. Hauptsächlich aber toben sich THE BOY WILL DROWN in atemberaubenden Instrumentalakrobatiken aus, die trotz der technischen Finessen nicht zur völligen Überforderung führen, sondern sich unweigerlich nach mehrmaligen Runden in die Hirnrinde einnisten. Und noch etwas gelingt THE BOY WILL DROWN mit „Fetish“: Sie hören sich nicht nach den alktuell den Markt überschwemmenden amerikanischen neo-klassischen Death Metal Bands an, sondern haben ihren eigenen Sound eine Prise rohen Charme vergleichbar eines englischen Frühstücks beigefügt. Klasse Album, von den sich live im Mai 2009 überzeugt werden kann, wenn die Band auf einen kurzen Abstecher nach Deutschland kommt.

Tracklist:
01. Deep Throat
02. Irminsul
03. Josef Fritzl
04. Apollo's Lyre
05. Dead Girls
06. Dance Like An Epileptic
07. Barrymore's Pool Party
08. Akura-Class
09. Elisabeth Fritzl
10. Suis La Luna

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Clement

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Ich fühle mich zu alt