Plattenkritik

The Casting Out - The Casting Out

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.2010
Datum Review: 08.08.2010

The Casting Out - The Casting Out

 

 

Wenn genau das hier aus BOYSETSFIRE geworden wäre, wenn sie sich nicht aufgelöst hätten, dann bin ich einfach nur froh, dass es diese Band nicht mehr gibt und sie so wenigstens das bleiben kann, was sie immer war: Großartig, gewissermaßen einzigartig. Denn was THE CASTING OUT sind, das ist eine so pseudoromantische Punkrock-Idee, dass einem die Kotze nach und nach hochsteigt. Sicherlich – die Songs sind total nett, gehen ins Ohr, bleiben dort auch und bestechen durch eine gewisse Sympathie und Nathan Gray hat noch immer eine bemerkenswerte Stimme. Um genau zu sein ist das selbstbetitelte zweite Album auch wesentlich besser als das durch und durch langweilige Pop-Debüt, aber trotzdem stört mich noch immer diese Gaukelei total. Diese Outtakes, die in Songs einleiten und ihr Ende markieren, das Gelaber dazwischen a la „Hui, wir packen einfach mal unser Studio-Gequatsche auf eine Platte – wie Demo“ ist irgendwie unglaublich bedeutungslos, seitdem ich miterleben musste, wie THE CASTING OUT bei der Schmonzette „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ auftragen. Klar, ihr könnt jetzt brüllen: „Steffen, du schaust den Mist doch anscheinend auch“, aber damit ist das Problem ja nicht gelöst. Sicherlich schaue ich nach der Arbeit die primitivste Serie überhaupt um mich irgendwie zu entspannen, aber ich möchte doch dort nicht eine Band sehen, die aus den Ruinen einer All-Time-Favorite Band entstand! Oder doch? Kann man dann noch dieses DIY-Image, dass sich THE CASTING OUT seit jeher gaben ernst nehmen? Ich kann es nicht und da kann diese Platte noch so ungeschliffen, noch so schnell, noch so melodisch und hier und da sogar hymnisch sein – ich möchte sie nicht hören.

Tracklist:

1. Everybody down
2. Let it bleed
3. … say it
4. The Power and the glory
5. The kids have spoken
6. Befroe we die
7. All the best
8. Run like hell
9. Wait
10. Headfirst
11. One more time (with feeling)
12. Heaven knows

Autor

Bild Autor

Steffen S.

Autoren Bio