Plattenkritik

The Color Of Violence - Youthanize

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Release Date: 03.04.2009
Datum Review: 31.03.2009

The Color Of Violence - Youthanize

 

 

Sind wir mal ehrlich: Man muss keine 30 Jahre alt sein um zu wissen, dass Epitaph früher mal ein wahrlich geileres Label war. Da fand man auf Punk-O-Rama Samplern H2O’s „Everready“ oder auch den BEATSTEAKS Übersong „Panic“. Und jetzt? Heutzutage dürften (und tun sie glücklicherweise nicht mehr) diese Sampler nichtmal mehr das Wörtchen Punk beinhalten. Und warum? Die Standhaftigkeit des einstigen Vorzeige-Punkrock Labels ist hinweg. Glatt gebügelte Metalcore-Hopser regieren, frischgebügelte Emokätzchen stylen herum und Metallringe bohren sich zuhauf in die Nasen- und Ohrenlöscher der schöngeföhnten Schwarz-Haar-Nation. Und warum?

Weil Bands wie THE COLOR OF VIOLENCE Platten wie “Youthanize” veröffentlichen. Diese Band lässt nämlich kein Klischees aus, rotzt innerhalb kürzester Zeit Elf Songs auf Parkett und wird sicherlich in den Essigfabriken dieser Welt mit herum tretenden Teenagern belohnt. Und zum Teil, ja, das muss ich zugeben, zum Teil ist das auch angebracht. Im ersten Moment kommen einem THE COLOUR OF VIOLENCE nämlich so vor als seien sie eine Wilde Horde (was sie gewissermaßen auch sind) die nur auf’s Maul geben will. Viel zu viel Stop-and-Go Gekrätsche und viel zu wenig Substanz erschließen sich dem Hörer und dieser verliert schnell die Geduld. Doch so schief die beiden hier krätschen, so schnell dreht sich plötzlich das Blatt. Da verfallen manche Songs sogar in sowas wie Tiefgang und bieten dicht angesiedelte Gitarrenwände die im wirren Whatever-Core schon wieder etwas Atmosphäre entstehen lassen und gelegentlich an das großartige „Suicide Season“ von BRING ME THE HORIZON erinnert. Soviel Geschick, den Szene-Hatern in den Arsch zu treten wie eben BMTH lassen THE COLOR OF VIOLENCE hingegen gar nicht erst zu. Die wirre Seite scheint ihnen viel zu sehr gefallen und so lässt man Zehn Songs an sich vorbei ziehen die so wenig Spuren hinterlassen wie ein Circle Pit aus der Vogelperspektive. Und jetzt Kapuzen auf und ab ins lustige Diskussionspit.

1. Rock Music
2. Large Hardon Collider
3. God Gave Me Deeze Nutz
4. Me and My Enormous Spiritual Erection
5. Youthanize
6. Christina, Christina
7. Create A Merkaba, And Get Me Outta Here!
8. Crapandemic
9. Even I Use To Be Sex
10. Look! I Made It! I'm Dating AnActress!

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Raphael

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