Plattenkritik

The Crown - Death Is Not Dead

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Release Date: 09.01.2015
Datum Review: 15.01.2015

The Crown - Death Is Not Dead

 

 

THE CROWN melden sich im legendären “Deathrace King” (VÖ: 2000) Lineup zurück und betiteln ihr neues Werk mit „Death Is Not Dead“. Wahrscheinlich wollten sie damit nach 25! Jahren Bandgeschichte ausdrücken, dass sie selber nicht begraben werden wollen und Totgesagte länger leben. Oder aber einen musikalischen Bogen zu THE EXPLOITED spannen, die den Punk nicht begraben wollen. Fakt ist: Seit „Deathrace King“ und „Crowned In Terror“ (VÖ: 2002) haben die Veröffentlichungen an Interessantheit abgenommen und somit sind die Lauscher auf „gespannt“ gestellt:

Ein guter Anfang ist die Rückkehr von Sänger Johan Lindstrand, der nach einigen Jahren Abstinenz mal wieder (bereits 2002 kehrte er für ein kurzes Intermezzo zurück!) mit seiner markant rotzigen Growlstimme im Reich von THE CROWN jätet und damit der Scheibe ein unverkennbares Zeichen einbrennt. Die Band steht seit jeher für aggressiv schnell melodischen Death/Thrash typisch schwedischer Prägung, der aber mit Rotz’N’Roll verfeinert wurde. Gerade die rotzig rockige Attitüde, die in den letzten Jahren immer mehr verdrängt wurde, ist auf „Death Is Not Dead“ wieder etwas mehr aufgedreht worden. Was auch sofort ins Ohr springt ist der Sound, der schlicht und einfach mit „langweilig“ tituliert werden muss. Wenn ich eine quasi Auferstehung mit dem altehrwürdigen Bandgefüge plane und ein neues Album aufnehme, warum nur muss ich mir dann einen so uninspirierten Sound (Gitarren und Schlagzeug zu matschig dafür aber Bass Bass Wir brauchen Bass) und einem etwas zu sehr in den Vordergrund gemischten Gesang überstülpen? Mit „Iblis Bane“ kommt im ersten Drittel eine abwechslungsreiche Granate, die sämtliche Facetten der Schweden aufzeigt und sowohl spielerische Ideen beinhaltet als auch zum Punkt kommt. Auch Tracks wie „Speed Kills (Full Moon Ahead)“, „Horrid Ways“ (das mit einem starkem SLAYER-Mittelteil versehen wurde), „Herd Of Swine“, „Ride To Ruin“ oder das instrumentale „Meduseld“ (begleitet von Niklas Rimmerfors, FEJD, und seiner Nyckelharpa) zeigen, dass THE CROWN noch Einiges zu sagen haben. Vor allem das Gitarrenduo Tervonen/Sörqvist zockt sich von einem Highlight zum nächsten und hinterlässt einen formidablen Eindruck.

Ein zweites „Deathrace King“ muss natürlich nicht noch einmal erscheinen, aber leider ist die spielerische Leichtigkeit im Laufe der Jahre abhanden gekommen. Dennoch haben THE CROWN gezeigt, dass sie immer noch wütend sind und sich nicht wie viele ihrer Kollegen von der Aggressivität der Anfangstage entfernten. Und eine bessere Produktion hätte diesem Album noch einen richtigen Tritt in den Arsch versetzen können!

„Death Is Not Dead“ ist auf den Punkt gebracht besser als erwartet und schlechter als erhofft.

Tracklist:
1. Reign
2. Headhunter
3. Iblis Bane
4. Eternal (PARADISE LOST Cover)
5. Struck By Lightning
6. Speed Kills (Full Moon Ahead)
7. Herd Of Swine
8. Horrid Ways
9. Ride To Ruin
10. Meduseld
11. Godeater

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Clement

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Ich fühle mich zu alt