Plattenkritik

The Mars Volta - Amputechture

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Release Date: 08.09.2006
Datum Review: 09.09.2006

The Mars Volta - Amputechture

 

 

Einfach machen es uns die Wuschelköpfe nicht. Das war aber auch fast noch nie anders. Das Debütalbum noch am eingängigsten, drehte man danach komplett auf. Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass die Band noch soviel mit At The Drive-In zu tun hat, wie Chucks mit Birkenstock- Schuhen. Wobei die Birkenstock nicht so abwegig sind. Genauso wie die deutschen Treter, findet man auch hier ein musikalisches Fußbett, welches definitiv solide ist. Solide Musik, die trotz aller Komplexität zeigt, was in Sachen Musik überhaupt noch machbar ist. Da kommen 2000 verschiedene Einflüsse rein, dass man meinen müsste, jeder musikbegeisterte Zeitgenosse hat seine Freude dran. Ist leider nicht so und selbst unter sehr vielen verständnisvollen Menschen ist ein Kopfschütteln zu vernehmen, wenn es um die Band aus Texas geht.

Der neuste Klotz nennt sich „Amputechture“ und wirkt in den ersten Hördurchläufen ebenfalls sperrig, wenn nicht sogar unhörbar. Aber so war es bei dem musikalischen Meilenstein „Frances The Mute“ auch, der nach ungefähr 200 Durchläufen sich erst zu jenem entwickelte. John Frusciante, bekannter als Gitarrist der Red Hot Chili Peppers, durfte ebenfalls seinen Ideen in den Top werfen, den letztendlich dann doch die Herrschaften Rodriguez- Lopez und Bixler- Zavala umgerührt haben. Der Eintopf besteht aus 8 Songs, die zwischen 4 und 16 Minuten pendeln. Vollgepackt mit Zutaten, aus denen andere Bands eine Fussballmannschaft ein Jahr lang verköstigen könnten. Soundteppiche wie bei dem sich immer mehr aufbauenden Song „Asilos Magdalena“ oder dem Schlusssong „El Ciervo Vulnerado“, zeigen, wie viel Intelligenz, Ideen und musikalisches Verständnis Musiker in ihre Musik stecken können und wie hier auch wollen. Sicher keine leichte Kost, wenn man sich aber die Zeit nimmt, die diese Band von einem fordert, dann tun sich Horizonte auf, die man nicht für möglich gehalten hat.

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Peter

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