Plattenkritik

The Offenders - Generation Nowhere

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Release Date: 17.01.2014
Datum Review: 10.01.2014

The Offenders - Generation Nowhere

 

 

Der Weg zum Waschsalon ist ein neuer, der Inhalt der Trommel noch derselbe: zum fünften Mal lassen die italienischen Berliner Hammondorgel und Poloshirt sprechen und regen so zum Tanzen, Denken und Grinsen gleichzeitig an. Restlos alle Flecken bekommt "Generation Nowhere" jedoch nicht aus den ollen Kamellen geschleudert.

THE OFFENDERS mögen ihr Umfeld: Ska, Mod, Punk und gesittete "Rude Fans" - damit identifiziert sich der Fünfer schon lange und funktioniert so auch ohne musikalisch bedeutend über den Tellerrand zu schauen. "Berlin Will Resist (Riot 87 in SO36)" eröffnet mit politischer Attitüde und gleichzeitig souligem Flair, wie es die AGGROLITES oder THE MOVEMENT jedoch ein Stückweit aufgewühlter vorgetragen haetten. Bauchige Tasten, dazu die raue Gesangsstimme von Frontmann Valerio und durchgehend schöne Basslines führen auf "Generation Nowhere" durch Songs wie das poppige "Stay True" oder das Swing-geladene "Tonight", die THE OFFENDERS mit beiden Händen aus den Hosentaschen und ausgeschlafen präsentieren. Leider kommt nicht jeder der dreizehn Tracks wirklich ueberzeugend auf seine Kosten, so dass "Generation Nowhere" in der Summe bei Arrangements und Lyrics selten mit Innovation oder Aha-Momenten belohnt. "Cripple Superstar" beispielsweise klingt trotz seines Vorzeige-Rock'n'Roll-Bonuss schnell lähmend und einseitig, klassische Offbeat-Attacken mit Punkrock-Scheitel (wie im dynamischen Opener) stehen dem Quartett da deutlich besser. Der rote Faden, der die Platte hoerbar zusammenhaelt, soll zu keiner Zeit ausfransen oder reissen - dafuer setzt sich die vor vier Jahren aus Italien uebergesiedelte Band hartnaeckig ein. Auf "Generation Nowhere" fuehrt das zwar zu einigen tollen Ska- und 2-Tone-Ergebnissen, koechelt aber auf Dauer eher auf Sparflamme.
Schade, dass der Nachfolger von „Lucky Enough To Live“ nach so runden Energiebündeln wie "Face The Power" und neben dem bloß plätschernden "Crying At The Bar" auch noch vom müden Schnapsidee-Finale "Pogo In Togo" überschattet wird. Hier zeigen sich THE OFFENDERS hoffentlich nur von ihrer erschöpften Schuelerband-Seite anstatt es sich mit dem angehenden "Rude Fan" zu verscherzen.

Trackliste:

1. Berlin Will Resist (Riot 87 in SO36)
2. We'll Always Be With You
3. Cripple Superstar
4. Stay True
5. Generation Nowhere
6. Tonight
7. Rude Fans
8. Don't Ever Say Again
9. Heil Angela
10. The Youth Paid
11. Face The Power
12. Crying At The Bar
13. Pogo In Togo

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.