Plattenkritik

The Penske File - A Restless Symphony

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Release Date: 26.04.2013
Datum Review: 12.08.2013

The Penske File - A Restless Symphony

 

 

Die unendlichen Weiten Kanadas brechen Travis Miles, James Hall und Alex Standen aka. THE PENSKE FILE auf eine überschaubare und gemütliche Nähe herunter. Das spart Sprit, Nerven und Zeit – die man für Vieles (und) sinnvoll nutzen kann. Zum Beispiel für einen Spaziergang durch den Schnee – zur nächsten Bar.

Keine Sorge, THE PENSKE FILE sind keine gläubigen Bartpropheten, die mit ihrer Akustikgitarre von Dorf zu Dorf ziehen und den ansässigen Abschaum bekehren wollen - anstatt Landsmänner wie THE FLATLINERS oder JUNIOR BATTLES zu verehren. Vielleicht wäre das Trio aus Ontario darin ebenso gut wie im Komponieren von schmissigen Hymnen zwischen Holzfällercore und Kumpelpunk. Mit „The Valley“ oder „Black Leather Wallet“ gibt es davon auf „A Restless Symphony“ so einige zu hören, die sich erst über vorlauten Arschtrittsupport einer Mundharmonika freuen, dann mit „Wild Youth“ einsam im Schlafsack zusammensacken. Die Winter zu Hause sind lang und die Wege, die der Tourvan von THE PENSKE FILE zurückgelegt hat, aktuell zurücklegen muss und noch zurücklegen soll, nicht kürzer. Da kommen folkige Brohymn-Songs wie „The Graveyard“ gerade recht: Hier klingt der puckernde Takt noch aus ehrlichem Herzen und voller Kehle, wenn das eigene Bett einmal mehr zu weit weg scheint. Eben jene strapaziert Frontmann und Frisösenalptraum Travis auch bei „Battered Boat“ so voluminös und grantig, wie es ihn nur Chris Cresswell oder die versoffene Einöde gelehrt haben kann.

THE PENSKE FILE allerdings sind keine introvertierten Emotionsdusel, die ihre eigenen Zweifel wegmusizieren möchten, statt der Welt das Schicksal im Tausch anzubieten. Viel mehr grinst hier der Seinfeld-Bezug als ein bloßer Namensvetter, den KID DYNAMITE ebenso auf „Shorter, Faster, Louder“ verzeichneten. „The Escapist“ mit fünfeinhalb Minuten FRANK TURNER-like Stadionfolkrock auf der einen und ein East Bay-reifes Intro á la „Chorus O´Time“ auf der anderen Seite entlassen die drei Kumpels und ihre „Restless Symphony“ so gut gerüstet in die Ferne, die sich noch hinter all diesen Autobahnmeilen verbirgt.
Born restless, versteht sich.

Trackliste:

01. Chorus O´Time
02. Battered Boat
03. The Valley
04. The Graveyard
05. Black Leather Wallet
06. Steve The Stone
07. I´ve Been Thinking
08. Wild Youth
09. Interlude
10. Paintbrush Eyey
11. The Escapist
12. This Is It
13. A Restless Symphony

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.