Das The Strokes Debüt gibt es mittlerweile schon für ein paar Euro hinterher geschmissen, nachdem es vor fast zehn Jahren die Musikwelt wenigstens etwas durch gewirbelt hat. Nun kommen hier vier Jungs aus Dinslaken und bringen uns ihre Version der Beatmusik, welche nicht nur vor knapp zehn Jahren sondern auch schon vor fünfzig Jahren den Leuten den Kopf verdreht hat.
FROM THE CORNER INTO YOUR EAR heißt das Debüt und passender könnte der Titel nicht sein. Der leicht abgeranzte und lakonische Gesang von Sascha Störmann, welcher sich in den catchigen Refrains teilweiße fast überschlägt, beißt sich in der Ohrmuschel fest.
Auch der Rest der Band liefert ihren Teil für den schnörkellosen und druckvollen Indierock. Sei es ganz leicht im verschlurften Off-Beat ('Tell Me All') oder bei einem zackigen Tempiwechsel, der sich am Schluss fast zur Kakophonie steigert ('Chinese Food).
Häufig wird mit den großen Vorbildern The Strokes gespielt ('Get Together'), ohne sich nur plakativ an ihnen zu reiben. THE RUMOURS schaffen es immer den Song an sich zu reißen und ihn Individualität zu verleihen. Vielleicht auch, weil sie sowohl in die nahe, wie auch ferne Vergangenheit blicken, ohne die Moderne aus den Augen zu verlieren. Der Hamburger Star Club wäre ihr zu Hause gewesen, wenn sie dafür nicht sogar zu rotzig wären.
Bei 'In The Meantime' wird noch gezeigt, dass sie auch des Mid-Tempo Popsongs mächtig sind und der Hidden Track könnte auch ein Proberaum Mitschnitt der Libertines sein. Dinslaken, ihr könnt zu den Söhnen und Töchtern der Stadt vier Jungs hinzufügen, die es redlich verdient haben.
Tracklist:
1. Like A Cast On A Hot Tin Roof
2. All Is Nothing
3. Tell Me All
4. Chinese Food
5. Get Together
6. I Guess I Know
7. If There's One Thing
8. Pretty Pretty
9. In The Meantime
10. Mary Poppins
11. Govinda
12. Not Today
