Plattenkritik

The Warriors - See How You Are

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Release Date: 18.02.2011
Datum Review: 15.02.2011

The Warriors - See How You Are

 

 

Wenn ein devoter Idiot eine Domina aufgesucht, erwartet er Latex, Lack und Leder, Stöckelschuhe, Peitsche und den Anal-Commander. Wenn dann aber anstatt volle Pulle hinten rein die olle Jolle anfängt, wie eine wild gewordene Sau zu grooven und anstatt den Wachs hinten rein ein Buch über „Rettet die Wale“ aufschlägt, dann ist der Devote falsch oder die Dominanz ist zum Gehirn-Ästeten mutiert. THE WARRIORS platzieren den Prügel beziehenden Begehrenden erst einmal auf die Sessel und überraschen von Beginn an mit Intensität und tonnenschwerem Groove. Innerhalb der letzten 4 Jahre (2007 erschien das letzte Album der Kalifornier) scheinen THE WARRIORS ihre tough-Mentalität weitestgehend abgelegt zu haben, denn der einst Arsch verprügelnde, relativ trockene HC-Sound (der vor allem auf „War Is Hell“ zündete) hat sich in einen unter der Oberfläche brodelnden, nachdenklichen und sehr unterschwellig agierendem, leicht deprimiert melodischem Apparat verwandelt. Natürlich bringt ein Wechsel nicht immer nur Gutes, der feudale RAISED FIST-Kick der letzten Alben blieb weitestgehend auf der Strecke, die Krieger haben viel von ihrer ursprünglichen Rasanz eingebüßt. Dafür servieren sie auf „See How You Are“ (als Gastgrowler bringt sich PARKWAY DRIVE Sänger Winston McCall in das Album ein) weitaus abwechslungsreicheren Stoff, der Reminiszenzen an RATM, UNEARTH oder Metalcorebands wie HATEBREED wach werden lässt. Aber über allem liegt eine dunkle Aura, die „See How You Are“ interessant, individuell und sehr nachhaltig anmuten lässt.

Tracklist:
1. See How You Are
2 The War Unseen
3. Pit Of Shame
4. Seize The Fire
5. Where I Stand
6. Mental Chains
7. Subirse El Muerto
8. Here We Go Again
9. The Enforcer
10. Panic
11. Along The Way

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Clement

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Ich fühle mich zu alt