Plattenkritik

The Wave Pictures - Beer In The Breakers

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Release Date: 02.05.2011
Datum Review: 21.07.2011

The Wave Pictures - Beer In The Breakers

 

 

Vier Jahre, vier Alben und mit dem Seitenprojekt Dan Of The Green Gables sogar sechs Stück. Kann sich die Qualität bei so einem immensen Output aufrecht erhalten?
The Wave Pictures schafften vor vier Jahren mit Instant Coffee Baby fast so etwas wie einen Instantklassiker für Fans der Violent Femmes, Herman Düne oder Jonathan Richman. Der Nachfolger If You Leave It Alone folgte auf dem Fuße und festigte die Stellung des Songwriters David Tattersall als einen der besten Texter und Geschichtenerzähler von der Insel. Der Vorgänger Susan Rode The Cyclone ging dann schon fast unter, denn man hatte sich noch gar nicht an den letzten beiden Alben abgearbeitet. Und jetzt - Beer In The Breakers zeigt Ermüdungserscheinungen. Vielleicht nicht zwingend bei dem Trio, zumindest aber bei den Hörern.

Rockabilly Rhythmen auf einem wahrscheinlich zulange im feuchten Keller stehen gelassen Schlagzeug, zerschlagenen Surfgitarren die durch einen billigen Amp zischen und eine kratzige Stimme wie Gordon Gano oder Jonathan Richman sind quasi die Markenzeichen von The Wave Pictures. Die finden sich auch alle auf dem aktuellen Album wieder. Eine Band wie geschaffen um im Kölner Sonic Ballroom die Luft zum Brennen zu bringen. Da können Puts Marie und Konsorten grundsätzlich einpacken.Ergänzt wird das hier und da durch ambitioniert Instrumentalparts, die mitunter aber auch überflüssig und gewollt wirken.

Auch die Geschichten von David Tattersall sind wie auf den Vorgängern wieder vorhanden. Allen voran ‚Little Surprise’ mit Zeilen wie, ‘Who are you to tell me that I look depressed you wouldn’t know it, but I’m at my best – I’ve got a little surprise up my sleeve’. Ansonsten geht es um startende Liebesaffären auf Coney Island, dem Rat eines Mädchens sich leise hinten raus zu schleichen und um einsame Seelen mit einem Zeltlager voller Bierdosen am Strand.

Vom Prinzip her ist also alles da was auch schon Instant Coffee Baby oder If You Leave It Alone grandios gemacht hat und dennoch wirkt Beer In The Breakers nicht mehr so zwingend und lustvoll. Vielleicht hat das Album aber auch nur die Last eines Nachfolgers zu schultern der nicht mehr das Gefühl der ersten Alben hervorrufen kann, egal wie er sich bemüht.

Tracklist:

1. Blue Harbour
2. No Your Smiles Comes Over In Your Voice
3. Little Surprise
4. Blink Back A Tear
5. Walk The Back Stairs Quiet
6. China Whale Brand
7. Pale Thin Lips
8. In Her Kitchen
9. Two Lemons, One Lime
10. Beer In The Breakers
11. Rain Down
12. Epping Forest

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Kilian

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