Plattenkritik

Throwdown - Intolerance

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Release Date: 21.02.2014
Datum Review: 14.02.2014

Throwdown - Intolerance

 

 

Ach was, THROWDOWN haben den HC für sich wieder entdeckt. Nachdem die Marschrichtung bei „Haymaker“ schon deutlich wurde, war „Vendetta“ noch mehr metallischer Hassbolzen, als noch wirklich der Hardcore der frühen Jahre. Mit „Venom & Tears“ war man dann vollends im Thrash angekommen und versuchte sich, vor allem gesanglich, an den übergroßen Fußstapfen, welche PANTERA in der (harten) Musikwelt hinterlassen haben. Sänger Dave Peters kann sich aber auf die Schulter klopfen: Von allen Kopisten da draußen, klang er am ehesten nach Phil (und mittlerweile sogar besser, wenn man sich die letzten Gigs und dessen Soloalbum anhört) - ohne dabei zum Anselmo-Klon zu werden. Eine Art Dave Anselmo. Allerdings blieb „Venom & Tears“ für mich hinter „Vendetta“ zurück und bei „Deathless“ war man wohl nicht ganz bei sich: Cleaner Gesang, Arrangements die an Goth-Metal erinnern, paarten sich widerwillig mit der THROWDOWN Groove Maschine früherer Tage. Löblicher Versuch, aber schon krass.

Nun, „Intolerance“ besinnt sich wieder auf das was THROWDOWN am besten können: Power-Groove mit simplen, aber wirkungsvollem Riffing, die immer wieder Nähe zum Thrash als auch zum HC suchen. Ohne jedoch wie „Vendetta“ zu klingen. Man geht eher zurück in die Ära „Forever“.
„Intolerance“ ist kurz, kompakt, fokussiert und direkt. Der längste Song geht gerade mal 3:09 Minuten lang. Keine Melodien, kein unnötiges Posen, keine Profilneurose – Songs wie „Without Weakness“, „Suffer, Conquer“ oder „Hardened By Consequence“ vermischen Hardcore und Metal auf eine Art, wie ich es nach 2006 nicht mehr gehört habe (ist das 2014 nun old-school?). Zeuss (HATEBREED, CROWBAR) und Warsop haben das Beste aus der Band herausgeholt, die es sich sogar leisten kann mit „Born And Buried Aline“ an das Vorgängeralbum anzuknüpfen, ohne dessen Milde zu übernehmen. Der Auftakt von „Condemned To Live“ hat eine gewisse Black Metal-Anleihe, die aber eben nur in den ersten Takten auffällt.
Nicht nur auf Grund der Länge kann man sich dieses Album in einem Atemzug von vorne bis hinten komplett anhören. Für Fans bis „Deathless“ bestimmt keine Enttäuschung.

THROWDOWN sind zurück und das was sie machen, können sie irgendwie immer noch besser als manch andere, obwohl sie nie DIE herausragenden Instrumentalisten waren. Aber viel macht eben Peters Stimme aus. Sollte der die Band eines Tages hängen lassen, wird es schwer.

Kaufen, anmachen und einen Kampf gegen das Unheil dieser Welt anzetteln; und sei es, dass man nur eine Fliegenklatsche als Waffe in der Hand hielte, um gegen Barthaare im Waschbecken anzugehen...nun denn, ich muss meinen Mitbewohner suchen, damit ich ihn mit meiner Fliegenklatsche maßregeln kann...


Tracklisting:
1. Fight Or Die
2. Borrowed Time
3. Avow
4. Hardened By Consequence
5. Defend With Violence
6. Suffer, Conquer
7. Cut Away
8. Intolerance
9. Without Weakness
10. Born And Buried Alone
11. Condemned To Live

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.