Plattenkritik

To Kill - Antarctica

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Release Date: 26.09.2010
Datum Review: 16.08.2010

To Kill - Antarctica

 

 

Bitter sind die Worte in der Thanks-Liste zum kommenden, neuen, letzten TO KILL Album ja schon: „everyone involved in the actions of the sea shepard conservation society, we stand by your side every step oft he way, having the possibility to help you, even if just a little, with our band is a great honor for us and a reason to go on.“ A reason to go on? Jetzt brechen schon die Italo-Straight Edger ihre Worte. Aber hey – es ist zu verkraften. Denn wie sagt man so schön: Wenn’s am Schönsten ist, soll man gehen! Auch wenn es nach „Antarctica“ nochmal schwerer fallen wird.

TO KILL waren unter allen modernen metallisch angehauchten Hardcore-Bands immer schon ziemlich sympathisch. Sie setzten sich überaus öffentlich für Tierrechte ein, predigten (manchmal etwas zu offensiv) den Straight Edge Lifestyle und waren im Vergleich zu anderen Hardcore-Bands zwar extrem hart, aber eben nie stumpf. Dazu tourte man unermüdlich zu jeder sich ergebenen Gelegenheit (zum Beispiel auch auf Touren, die von Atticus gesponsort waren) und ganz nebenbei veröffentlichte man drei hervorragende Platten. Aber die Erfahrung machte man zuletzt ja öfters: Umso mehr eine Band gibt, umso weniger bekommt sie auch. Und warum sollte es einer italienischen Band anders ergehen als einer deutschen oder eben einer amerikanischen? Und so kam, wie es kommen musste: TO KILL gaben ihre Auflösung bekannt.

Und dabei ist „Antarctica“, der Abschiedsgruß, der via Let It Burn veröffentlicht wird, nochmal verdammt stark. Zwar werden die typischen SxE Themen hier extrem zurückgefahren, dafür breitet sich aber ein ungeheurer Lebensdurst aus, der stets von einem Hauch Realismus gedämpft wird. Und da wäre die eigentliche Kunst dieser Platte bereits auf den Punkt gebracht: TO KILL sind auf „Antarctica“ dem wahren Leben verdammt nah und pusten nie zuviel Pessimismus als puren Kunstgriff auf ihre Platte. Durchaus verspürt man in den Texten stets Hoffnung und das Licht am Ende des Tunnels, jedoch, gerade während der Songs in der Mitte der Platte, weisen durchaus auf, dass auch TO KILL durch die schweren Phasen des Lebens mussten. Vermischt man jene Texte nun mit dem Kompromisslos-Mosh der Italiener erhält man einmal mehr eine verflucht starke Platte, die bei aller Qualität dennoch ein großes Loch in die europäische HC-Szene reißt. Wie gut, dass sich Alben nicht einfach auflösen.

Tracklist:

1. I
2. The Flight Of The Locust
3. Clouds
4. Paralysis
5. Legacy
6. Witness
7. Timeless
8. II
9. Antarctica
10. Sundown
11. Sparks
12. Heretic
13. III

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Raphael

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