Plattenkritik

Twin Forks - Twin Forks

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Release Date: 14.03.2014
Datum Review: 25.03.2014

Twin Forks - Twin Forks

 

 

Es war einmal: Dashboard Confessional. Der Herr sei gepriesen, denn lange schon ist es still geworden um diese Formation. Wäre da nicht ein gewisser Chris Carrabba. Und da Musiker sich äquivalent zu Wasserleichen verhalten, treibt genau dieser Typ nun mit seinem neuen Projekt TWIN FORKS wieder an der Oberfläche.

Angepriesen wird Country und Folk. Klingt gut, liegt im Trend, entspricht aber leider nicht ganz der Wahrheit. Laut Beipackzettel war Carrabba's mangelndes Vertrauen in sein eigenes Können auch der Grund, warum es mit vorliegender Platte fast bis zur Apokalypse dauerte, bis sie jetzt endlich erschien. Hätte er doch nur auf seine innere Stimme gehört. Denn soviel darf schon vorweg genommen werden: das Ergebnis ist weder Fleisch noch Fisch und schon gar kein Tofu.

Dabei dürfte fehlendes Können eigentlich nicht das Manko sein. Carrabba könnte, wenn er denn nur wollte und einfach mal Everybody's Darling im Keller vergraben würde. Dessen kann man sich sicher sein. Und auch der Rest seiner Clique bräuchte sich sicher nicht nur hinter den Ideen des romantischen Emo-College-Rockers zu verstecken, hätten sie doch nur die Möglichkeit gehabt, sich ins Songwriting einzubringen. Aber die Tradition zum Ego verpflichtet bekanntlich.

Und so kommt es wie es eigentlich fast schon zu befürchten war; die Platte läuft auf heavy rotation, auf der Suche nach den wenigstens kleinen Juwelen, die man durchaus zu entdecken hofft. Doch hängen bleiben will leider auch nach dem x-ten Durchlauf ziemlich wenig. Vielleicht noch der flotte Opener „Can't Be Broken“, das zumindest zum Schunkeln bewegende „Scraping Up The Pieces“ oder das leise „Danger“.

Ansonsten bewegen sich TWIN FORKS mit einem sehr durchschnittlichen und blutleeren Sound im Sog sämtlicher Radiostationen, die gerne regelmäßig Specials über Singer & Songwriter bringen, um all den bemitleidenswerten Seelen unzähliger einsamer Schwiegermamis noch weiterhin ihr gepflegtes Leid zu ermöglichen und deren Sehnsüchte auf Niveau der Groschennovelle zu befriedigen.

Ganz nett, nur braucht das halt kein Mensch. Vielleicht noch am Ehesten das Label bei gegebenem Finanzüberschuss als legale Möglichkeit der Abschreibung zur Steuerlastminimierung.


Tracklist:
1.Can't Be Broken
2.Cross My Mind
3.Back To You
4.Kiss Me Darling
5.Scraping Up The Pieces
6.Someting We Just Know
7.Danger
8.Reasoned And Roughened
9.Plans
10.Done Is Done
11.Come On
12.Who's Looking Out

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Markus L.

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Wenn mich interessieren würde, was andere über mich denken, könnte man sicherlich mit mir über meine Einstellung und den ganzen Bla diskutieren. Tut es aber nicht, ergo kann man es sich auch ersparen. Beratungsresistent eben!