Plattenkritik

Unbunny - Moon Food

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Release Date: 30.04.2010
Datum Review: 24.04.2010

Unbunny - Moon Food

 

 

Mal lebt man in New England, dann zieht es einen wieder in den pazifischen Nordwesten. Man kommt ins Gefängnis, oder man jobbt doch in Seattle als Putzkraft. Vielleicht ist der Golf von Mexiko aber auch schön. Immer dabei sein muss aber die Gitarre, auch wenn man wahrlich kein Virtuose auf diesem Instrument ist. Jarid del Deo ist es sicherlich nicht, aber dennoch hat er es im Laufe der Jahre geschafft sieben Alben aufzunehmen, inklusive MOON FOOD. Jedoch erschienen die ersten Vier so gut wie unter Ausschluss der Öffentlichkeit und erst mit dem Vorgänger 'Snow Tires' schaffte er sich einen Weg über die Ozean.

Man hört seinen Texten den beschwerlichen Weg an, aber auch, dass er mehr ein Lebenskünstler als ein Verlierer ist, denn nie übernimmt das Negative die Oberhand. Viele glückliche oder glücklose Liebschaften muss er mitgemacht haben und auch für das Geld an sich hat er kein Händchen. Wenn er über eine Glückssträhne singt hört es sich mehr sarkastisch als frohlockend an und auch mit dem Designfehler im Herzen muss er zu leben lernen. Man hat keine Kontrolle über den Schalter der eingebaut ist, er hat sich selbständig gemacht.

Den Einfluss von Neutral Milk Hotel kann man nicht verneinen, aber viel häufiger kommt einen auch Neil Young, ohne seine verrückten Pferde, in den Sinn. Jarid Del Deo schafft es genauso seine Stimme zu verziehen, zu heulen und gleichzeitig simple ergreifende Lieder ohne viel Aufwand zu spielen. Verschlurfte Folksongs die von einem Songwriter geschrieben wurden, der vermutlich von der Hand im Munde lebt.

Suicide they say that it is painless
They say it makes you famous
They say it doesn't lie

Es wird einem richtig schwer ums Herz bei solchen Zeilen, auch wenn man später etwas beruhigt sein kann, dass es um einen Leuchtturmwärter zwischen Küste und Meer am Valentinstag geht und es nicht autobiographisch ist. Dennoch bleibt da ein schwerer Brocken im Halse stecken, lebend aber kaum noch atmend, die Autolichter an der Decke zählend.

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Kilian

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