Plattenkritik

Walls of Jericho - The American Dream

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Release Date: 29.07.2008
Datum Review: 08.08.2008

Walls of Jericho - The American Dream

 

 

Nach der melodisch gehaltenen "Redemption" EP ließen WALLS OF JERICHO folgendes zum "The American Dream" Album verlauten: "We've been trapped in this house together living and breathing music. We're literally in the middle of woods between two cornfields. We're putting all that we have into this new record, and trust me; it will be extremely heavy. Right now we're calling it a 'thrash metal delicacy'." Gut gebrüllt Löwe, nun müssen Taten sprechen, zumal dem Album noch ein fader Beigeschmack wegen des Hickhacks mit ihrem Label Trustkill (WALLS OF JERICHO mussten Anfang des Jahres ihre US-Tour mit DEVILDRIVER und NAPALM DEATH auf Druck des Labels absagen, da die Band das neue Album fertig stellen sollte) anhängt.

"The American Dream" startet mit einem obligatorischem Intro, dass gediegen beginnt und sich zu einem kleinen Monster entwickelt. Immer wieder wird "Tonight is our's" geschrien, der Hörer wird auf einen heißen Tanz eingestimmt. Danach kommt der erste Song, dessen Eröffnungsriff bei SLAYERs "War Ensemble" geklaut wurde. Aber das macht nichts, denn WALLS OF JERICHO spielen spätestens seit dem Vorgänger Slayercore allererster Güte, und Gruppen wie ALL OUT WAR oder SWORN ENEMY werden in die Ecke gepresst. Wuchtige Breakdowns, fette Moshparts, drückende Riffsalven und eine völlig abgedrehte Candace Kucsulain, die bestialisch brüllt und sich die Seele aus dem Leib schreit, machen aus diesem Album eine pure Ladung Energie und Aggressivität. Die Änderungen zum Vorgänger sind marginal, zumal sich auch auf "The American Dream" ein ruhiger, an die EP erinnernder Song verloren hat. Ansonsten immer schön auf die Kauleiste, ohne Rücksicht auf Verluste, allerdings auch ohne richtige Abwechslung (lediglich "A Long Walk Home" fährt in eine andere Richtung). Die Produktion von Ben Schigel ist fast schon beänstigend gut, da sie enorm wuchtig und fett ist, aber nicht zu klinisch wirkt, so dass bei aller Poliertheit noch ein Stück Livefeeling vermittelt wird.

Somit muss der Band mit ihrem Statement zu "The American Dream" zugestimmt werden, denn dieses ist "extremely heavy" und eine "thrash metal delicacy". Ich finde es sogar besser als den Vorgänger, da die Songs noch bissiger und energiegeladener sind. Ein Überflieger oder herausragendes Album ist der amerikanische Traum nicht geworden, dafür ist das Songmaterial zu vorhersehbar, zu abwechslungsarm und teilweise zu sehr bei SLAYER kopiert.

Tracklist:
01. The New Ministry
02. II The Prey
03. The American Dream
04. Feeding Frenzy
05. I The Hunter
06. Famous Last Words
07. A Long Walk Home
08. III Shock Of The Century
09. Discovery Of Jones
10. Standing On Paper Stilts
11. Night Of A Thousand Torches
12. The Slaughter Begins

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Clement

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Ich fühle mich zu alt